Den Musikstil von Ten Inch P. beschreibt Sänger und Gitarrist Marcello D'Alberti als »eine wilde Mischung aus Rock, Ska und Blues«. Kurz und bündig - das ist grundsätzlich Musik zum Abfeiern, also vorwiegend für feuchtfröhliche Liveauftritte gut geeignet. Doch das muss jedoch nicht für jede/n gelten, denn man muss sie schon mögen, diese Band aus Albstadt.
Nach einer Ansage durch ein kleines Kind im Intro fetzt es dann mit dem zweiten Titel gleich los. Dem rockenden Untergrund, der schon eher punkig kommt, ist eine Posaune beigestellt, die keine richtigen Soli, sondern Akzente beiträgt. Die Texte sind deutsch - in diesem Song geht es um Musiker, die durch Tod dem 'Club 27' beigetreten sind.
Grundsätzlich atmet die Musik viel Frische und Energie und es bleibt weitgehend bei einem rotzig-frechen Punkcharakter. Gewöhnungsbedürftig ist die deutsche Sprache, eine Sprache, die sich nicht unbedingt für jede Musik eignet. Hier holpert es mir dann leider oft ein wenig zu sehr - die Texte unterbrechen den Fluss der Musik. Doch auch die englische Sprache wird bemüht und das passt dann auch besser zur Musik, jedenfalls ist das meine subjektive Empfindung. So kommt der Titelsong in leichtem Ska-Gewand dann auch sehr locker und unbeschwert daher. Das Arrangement ist gut gelungen mit den diversen Wechseln innerhalb des Songs.
Was aus meiner Sicht ebenfalls verbesserungswürdig ist, wäre die 'Geschmeidigkeit' der Musik, vor allen bei jenen Titeln, die sich an Ska orientieren und solchen, die einen leichten Groove aufweisen. Nicht so bei Songs wie "Highway Killer" - hier fetzt es und das muss auch so! Doch bei "What The Funk?" zum Beispiel könnte man ein wenig mehr lockeres Feeling einstreuen. Das würde den Groove wesentlich verbessern - das Schlagzeug sollte mehr swingen. Auffällig ist, dass die Musik eher songdienlich ist und dass mit Soli gespart wird, das wäre vielleicht ganz interessant, einzelne Titel zu verlängern und auszubauen und ich denke, dazu bietet sich live sicher eine gute Gelegenheit. Ein weiterer Bläser würde dem Gesamtsound gut zu Gesicht stehen. Die Posaune steht mir hier einfach etwas zu 'allein auf weiter Flur' und kann mich als Element nicht überzeugen.
Ach ja, "They Trick Me Once" ist für mich ein guter Song. Hier geht es gut ab mit vordergründigem Ska. Es werden Erinnerungen an die Niederländer von Gruppo Sportivo wach. In diesem Kontext passt der fast schon gerappte deutsche Textanteil auch.
Dieses Projekt gibt es seit 2008 und im November 2011 gab es einen Sieg in einem Band-Contest im Tübinger Sudhaus. Die Ansätze sind da und ich verweise noch einmal auf meine persönliche Referenzband in Sachen Ska/Punk/Rock in Verbindung mit Party und Spaß: die oben erwähnte Gruppo Sportivo. Ein Schritt in diese Richtung wäre sicher nicht schlecht.
Die Länge der Spielzeit ergibt sich im Übrigen durch die Hinzunahme eines Bonustracks, auf den man beim letzten Stück bis 13:48 warten muss. Hier gibt es dann eine zu schnell gespielte 'Micky Maus-Version' des zweiten Songs. Nur was soll das??
Line-up:
Kai Weidle (drums)
Marcello D'Alberti (guitar, vocals)
Julius Luthardt (guitar, background vocals)
Dominik Maichel (bass)
Benjamin Haasis (trombone)
Tracklist |
01:Intro
02:Club 27
03:Drogenpolizei
04:Irish Coffee From India
05:Nichts als die Wahrheit
06:Highway Killer
07:Onkel Gunnar
08:What The Funk?
09:Walk Idiot Walk
10:They Trick Me Once
11:Get Away
12:Don't Follow Me Down
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