Mittlerweile reiten die chinesischen Mongolen sogar zu sechst, wodurch sich der Bandchef auf Gesang und Gitarre konzentrieren kann.
Besonders interessant an der Besetzung von Tengger Cavalry ist die Verwendung von chinesischen Pferdekopfgeigen (mongolisch: Morin Khuur, chinesisch: Matoquin). Dieses zweisaitige Instrument, das traditionell mit Schweifhaaren von mongolischen Pferden bestückt ist und am oberen Halsende von einem Pferdekopf geziert wird, ist ein nationales Symbol der Mongolei. Der Gedanke, die Klänge würden an den Wind der Steppe und das Wiehern der Pferde erinnern, passt sehr gut zu den Lyrics von Tengger Cavalry, die sich um Natur und Krieger, die durch die endlosen Graslande reiten, drehen.
Dementsprechend ist die Musik sehr folkig angehaucht, diese Elemente dominieren den Metal-Anteil, der das Ganze stimmig ergänzt. Dann gibt es Riffs, Leads und rauen Gesang wie für das Genre üblich. Doch immer wieder wird das weite Feld den folkloristischen Instrumenten (insbesondere bei den Instrumentalstücken) überlassen, welche angenehm unkitschig gekonnt einen klanglichen Eindruck aus der Mongolei vermitteln. Durch ihren fernöstlichen Touch heben sich
Tengger Cavalry von den europäischen Folk Metal-Bands ab, wirken weniger methornfröhlich, sondern exotisch. Wobei das flotte, galoppierende Tempo und die growlig-keifigen Vocals wiederum eine Verbindung zu den Kapellen herstellen, deren Pagan Metal seine Basis in Black- und Death Metal hat.
Doch statt mit westlichen Instrumenten, wie beispielsweise Dudelsack, wird hier mit Dombra und Morin Khuur kombiniert. Da letzte verwandt sind mit der chinesischen Erhu, sind Parallelen zu
Chthonic hörbar. Die Taiwanesen empfinde ich jedoch als (schwarz-) metallischer und nicht ganz so traditionell ausgerichtet.