Tenth Planet aus Kanada haben sich nach dem sagenumwobenen Planeten benannt, der außerhalb von Pluto liegen soll. Na gut, Pluto ist ja offiziell kein Planet mehr, aber entweder hat das noch keiner in Nordamerika gemerkt oder den Jungs der Band ist es schlicht schnurzpiepegal.
Die Ahornmucker beehren uns nun mit ihrer zweiten CD, nachdem sie schon mehrere Touren, unter anderem auch in Europa hinter sich gebracht haben
Die Musik ist auf jeden Fall nicht spacig oder in himmlischen Sphären zu suchen, sondern bietet grundehrlichen, erdigen Rock mit leicht metallischer Einfärbung.
Schon der Opener gibt gleich die Marschrichtung vor, ein ruppiger etwas nach Alice In Chains klingender Rocker, der gleich zu Beginn zeigt, was in der Band alles steckt: Rockmusiker mit einem gefühlvollen Herz am rechten Fleck unter einer rauen Schale, die in ihren Texten auch mal über ihr Innerstes sprechen.
Auch der zweite Song haut in die gleiche Kerbe, hart und schnell nach vorne lospreschend. Erst beim dritten Lied, "Dissolution Meditation", zeigen sich Tenth Planet von ihrer ruhigeren, etwas entspannteren Seite und beweisen, dass sie echte Hits schreiben können. Wobei schon der erste Track nach nur ein-/zweimal Hören sofort im Gedächtnis bleibt.
Von nun an wird die Platte immer softer, aber keinesfalls schlechter, im Gegenteil: Sie lädt ein zu träumen und sich fallen zu lassen.
Auch die Hinzunahme eines Keyboards mit sehr warmem Hammond-Sound tut der Sache keinen Abbruch, sondern ist eine wunderbare Ergänzung und macht die Songs noch eingängiger, was mit dem Instrumental "Carbery" seinen Höhenflug erreicht.
Danach wird es wieder etwas härter, sprich rockiger, und "Everything Is Never Over" erinnert einen stellenweise doch hin und wieder an die Landsmänner Nickelback, auch die Phrasierung des Gesanges von Martin Ouellette klingt ein wenig nach Chad Kroeger, was aber auch am kanadischen Slang liegen mag (ich unterstelle hier mal keine böse Absicht oder Kalkül).
Hinausgeleitet wird man dann von "Balcony", das noch mal alle Stärken der Band vereinigt, und einen nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle mit der Gewissheit entlässt, hier eine wunderbare Platte gehört zu haben, die die Stärken von Alice In Chains (harte, aber gefühlvolle Gitarren) und Nickelback (echte Hitmelodien) miteinander verbindet, und einen gerne noch mal zurück zur Playtaste greifen lässt.
Line-up:
Martin Ouellette (vocals)
Johnny Pegg (bass)
Mauro Scatozza (drums)
Brian Paul (guitars)
Tracklist |
01:See Your Self
02:Lose Your Mind
03:Dissolution Meditation
04:Man In Full
05:Even If You're Alive
06:Carbery
07:Little Nation
08:Weighed Down
09:Into Empire
10:Drafty
11:Line In The Sand
12:Balcony
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