Im Theater nennt man es 'Cliffhanger', im Film 'Teaser', beim Essen 'Appetizer' und es gibt noch eine ganz lange Reihe anderer Begriffe für das, was uns
Them hier präsentieren. Wir reden natürlich nicht von den
Them, mit denen einst Meister
Morrison in den Sechzigern unterwegs war, sondern von einem dieser 'Projekte', in denen sich zahllose Mitglieder unterschiedlicher Bands und Genres gerne tummeln. In den USA werden unsere
Them als Supergroup beworben, ich bin dafür, erstmal Taten folgen zu lassen. Gleichwohl haben wir es mit durchweg namhaften Künstlern zu tun, die sich für ihre Frühjahrstour durch die Vereinigten Staaten ein kleines Schmankerl ausgedacht haben. "Fear Them" ist als EP und reine Tour Edition konzipiert und soll, und hier schließt sich der Kreis zum Anfang meiner Zeilen, Appetit auf das bald erscheinende Debütalbum machen.
Ursprünglich hatte man sich eigentlich als Cover- oder Tribute-Band zusammengeschlossen, um dem 'Diamanten-König' zu huldigen. 'Man' setzt sich aus
Mike LePond (
Symphony X,
Silent Assassins),
Markus Ullrich und
Richie Seibel (
Lanfear),
Troy Norr (
Coldsteel),
Kevin Talley (
Suffocation) und
Markus Johansson (
Sylencer) zusammen, allesamt Kollegen, die unterschiedliche Felder des Metal beackern. Das Verlangen nach eigenem Material kam dann allerdings sehr schnell, die fertigen Songs folgten und nun steht "Sweet Hollow" vor der Tür, das als Langeisen zwar schon für das Frühjahr angekündigt war, jetzt aber passend zum Sommeranfang erscheinen soll.
Die vorliegende EP wird sich auf der Tour mit Sicherheit gut verkauft haben, denn die drei Songs machen sich einerseits wirklich prima und andererseits ordentlich Lust auf mehr! Knackig rockend atmet das Scheibchen richtig guten Metal, mal etwas verspielt verproggt, mal mit reiner Power, wie uns direkt der Opener, "Forever Burns", unmissverständlich klarmacht. Und spätestens, wenn die high-pitched Vocals und Screams aus den Speakern dringen, wird klar, warum man sich anfangs King Diamond als Daseinsberechtigung für diese Band ausgesucht hatte.
"Sweet Hollow" soll eine makabre Erzählung zu tragischen Verlusten, Schmerz und Leid werden, ein Konzeptalbum, dessen Qualität auf "Fear Them" allzu deutlich wird. Ob die endgültige Fassung den Ansprüchen einer Supergroup gerecht werden wird, muss die nahe Zukunft zeigen. Ich, auf jeden Fall, werde mir das Debütalbum sofort reinziehen, wenn es das Licht der Welt erblickt. Allein die Gitarrenläufe und die Vocals sind es wert, hier mehr als nur einen vorsichtigen Blick zu riskieren - Projekt 'Appetizer' mehr als gelungen!