Theory Of A Deadman / Scars And Souvenirs
Scars And Souvenirs Spielzeit: 46:18
Medium: CD
Label: Roadrunner Records, 2009
Stil: Alternative Rock

Review vom 02.11.2009


Alexander Mathias
So richtig wird es sich mir wohl nie erschließen, wieso ein Album, das 2008 in Kanada auf den Markt kam, ein Jahr benötigt, bis es den Weg über den großen Teich nach Deutschland findet. Nun denn, auch in heutigen Zeiten scheint die Flaschenpost eine logistische Alternative zu sein...
Gestellt haben uns dieses Rätsel die kanadischen Alternative Rocker Theory Of A Deadman, die mit "Scars And Souvenirs" ihren nunmehr dritten Longplayer jetzt auch in unseren Gefilden veröffentlichen.
Der Startschuss für Theory Of A Deadman fiel im Jahre 2002 mit der Unterzeichnung eines Plattenvertrages bei 604 Records. Gründer dieses Labels ist niemand geringeres als Nickelback-Sänger Chad Kroeger.
Da verwundert es dann auch nicht wirklich, dass Theory Of A Deadman mit ihrer Musik verdammt stark an... na? Genau! … Nickelback erinnern. Auch wenn der aktuelle Silberling von Howard Benson auf Roadrunner Records produziert wurde, scheint Chad Kroegers Schatten sehr weit in die musikalische Orientierung von Theory Of A Deadman hineinzureichen. Allerdings wäre es mehr als unfair, "Scars And Souvenirs" als einen Kroeger'schen Aufguss zu bezeichnen, denn Theory Of A Deadman liefern dreizehn astreine Nummern - eine Mischung aus Balladen und rockigen Krachern - ab, abwechslungsreich und ausgeklügelt komponiert.
Sänger und Gitarrist Tyler Connolly besticht mit einer leicht angerauhten, druckvollen und kräftigen Stimme, die den einzelnen Songs die richtige Power und Dynamik verleiht. Für die zweite Gitarre ist David Brenner zuständig, der sich bestens mit Connollys Saitenarbeit ergänzt. Dabei reicht die Bandbreite von dreckigen, heftig vorangetriebenen und sägenden Riffs und Soli, bis zu Ohren umschmeichelnden, mit Picking garnierten Harmonien und akustischen Passagen.
Studio-Drummer Robin Diaz, der eigens für die vorliegende Produktion dazugeholt wurde, weiß auf den Punkt genau, wann ein donnerndes Gewitter vonnöten ist, oder eine verspielte Rhythmik ansteht. Gemeinsam mit den von Bassist Dean Back dargebotenen akzentuierten Grooves bekommen die einzelnen Tracks ein sattes Volumen, das durch eine saubere Abmischung den letzten Schliff erhalten hat.
Als Anspieltipps bieten sich auf "Scars And Souvenirs" die Songs "Not Meant To Be" (radiotauglicher Ohrwurm), "Crutch" (mit durchgetretenem Gaspedal) und "Wait For Me" (der Wunderkerzen-Feuerzeug-Schwenker) an.
Alternativ kann man auch gleich die gesamte CD am Stück laufen lassen, denn Theory Of A Deadman sind absolut würdige Vertreter dieses Genres. Klar, geht die Reise schon ziemlich in Richtung Mainstream, aber selbst dort ist nicht alles automatisch schlecht, nur weil es nicht exotisch ist. Spaß macht es allemal, Theory Of A Deadman zu hören. Und auch das eine oder andere Nickelback-Scheibchen darf immer wieder in den Player.
Line-up:
Tyler Connolly (vocals, guitar)
Dean Back (bass)
David Brenner (guitar)

Studio Guest: Robin Diaz (drums)
Tracklist
01:So Happy
02:By The Way
03:Got It Made
04:Not Meant To Be
05:Crutch
06:All Or Nothing
07:Heaven (Little By Little)
08:Bad Girlfriend
09:Hate My Life
10:Little Smirk
11:End Of The Summer
12:Wait For Me
13:Sacrifice
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