Ja, ich gebe zu, gegen gewisse Dinge habe ich Vorurteile. Ich weiß, das ist nicht korrekt, aber es ist menschlich. Und wenn eine Band Schmetterlinge und Muscheln auf dem Cover ihrer Scheibe zur Schau stellt, hat sie es in der Regel schon einmal sehr schwer, den Weg in meinen CD-Player zu finden.
Doch genug zum Coverartwork der fünf Schweizer, widmen wir uns der Band This Misery Garden und ihrem Erstling "Another Great Day On Earth". Die Band wurde 2005 gegründet und musste seitdem schon einige Besetzungswechsel verkraften. Im Juni 2009 wurde der auf dem Album zu hörende Sänger Benjamin durch Steve ersetzt.
Als musikalische Einflüsse nennt die Band selbst Katatonia, Tool und A Perfect Circle. Zwar sind solche selbst angestellten Vergleiche nicht immer stichhaltig, aber zumindest der mit Katatonia ist nachvollziehbar. Doch während die Schweden auf ihren mir bekannten Stücken, im positiven Sinne, melancholisch und depressiv wirken, schleicht sich auf "Another Great Day On Earth" mit zunehmender Spielzeit eine gewisse Langeweile und Gleichgültigkeit ein. Es fehlen Ecken und Kanten, die sich in den Gehörgängen festsetzen, Melodien, die dauerhaft in Erinnerung bleiben und so den nötigen Hörspaß bereiten.
Dabei beginnt die Platte noch recht viel versprechend. Die ersten drei Tracks, "Another Great Day On Earth", "Vermillion River" und "Rejection Song", sind durchaus brauchbar, "Vermillion River" kann man sogar als kleinen Hit und idealen Soundtrack für die kältere Jahreszeit bezeichnen. Doch mit zunehmender Spieldauer verliert die Platte leider immer mehr an Reiz. Selbst kurze Anzeichen von Abwechslung, wie die schon fast New Metal-Einflüsse in "On The Edge", gehen nach kurzer Zeit im Einheitsbrei unter.
Eine Spielzeit von über einer Stunde ohne ellenlange Intros oder Zwischeneinspieler ist heutzutage zwar positiv zu bewerten, manchmal ist etwas weniger aber anscheinend doch mehr. Bleiben unter dem Strich eine sehr gelungene und zwei gelungene Dark Metal-Nummern. Wem dies zusammen mit einer ordentlichen Produktion als Kaufanreiz reicht und wer sich nicht von viel Durchschnittsware abschrecken lässt, kann hier gerne mal ein Ohr riskieren.
Ich persönlich werde mich lieber an die Einflüsse von This Misery Garden halten.
Line-up:
Benjamin (vocals)
Laurent (guitar)
Antoine (guitar)
Jay (bass)
Stephan (drums)
Tracklist |
01:Another Great Day On Earth
02:Vermillion River
03:Rejection Song
04:Instant Recoil
05:Force Feed
06:Pantomines
07:Bittersweet
08:On The Edge
09:Swan Song
10:Dirty Playground
11:Fractured Days
12:A Tasteless Poison
13:Say No Word
14:Everything Come To An End
|
|
Externe Links:
|