Es gibt viele gute Prog-Bands und meistens kommen diese aus England, Schweden, Polen, Amerika und Deutschland. Diese Band, um die es heute geht, stammt jedoch aus Frankreich.
Thork wurde 1998 von Sébastien Fillion gegründet, und schaut man sich das Line-up an, fällt eine Verbindung zu Nil auf, von denen Samuel Maurin beim aktuellen Output "Nula Jedan" genannt ist und beim Vorgängeralbum "We-Lla" sogar noch der Bruder David Maurin mit von der Partie war. Das Erstlingswerk der Band, "Urdoxa", stammt aus dem Jahr 2000.
Die Musik ist durchzogen mit elektronischen, folkloristischen und mittelalterlichen Elementen und macht eine Schubladisierung recht schwer.
"Ex-Slave" beginnt mit kleinen elektronischen Spielereien, begleitet von zarten Klängen der Gitarre und choralem Gesang, übrigens in der Landessprache der Band. Wer sich nun verschreckt abwendet begeht einen großen Fehler. Im weiteren Verlauf zeigt man sich auch Neo Prog-artig, jedoch immer nur für kurze Momente. Die Violine und das Violoncello setzen hier sehr schöne Akzente. Bis auf kurze Ausreißer bleibt die Musik eher in ruhigen, düsteren Gefilden.
Etwas rockiger geht man bei "Ici" zur Sache, bei dem der Gesang leicht verzerrt durch die Boxen klingt. Übrigens hat der Chef Sébastien Fillion höchstpersönlich den Part des Sängers bei diesem Werk übernommen.
Folkloristische Klänge fährt man bei "La Lumiere" auf, bei dem warme Töne der E-Gitarre die Gehörgänge umschmeicheln und der Gesang sanft und unverzehrt erklingt.
Vom elektronisch veränderten Gesang zu eher sphärischen Klängen lebt "J'aurais Pu". Ich gebe zu, dass ich schon gerne mehr über den textlichen Inhalt der Lieder wüsste, aber leider ist auch dieser Track in Französisch gesungen.
Mit "Dance Des Airs" geht es instrumental weiter, bevor es bei "Au Ciel" sehr verträumt beginnt, indem Sébastien mit Kopfstimme singt und später ein faszinierender Rhythmus des Bassisten und Schlagzeugers einsetzt. Sehr schön kommen auch die Blasinstrumente, wie z.B. Trompete zur Geltung.
Danach geht es weiter mit "Revoir", zu dem ich jetzt nicht näher eingehen werde, da ich mich nur wiederholen würde. Jedenfalls üben alle Songs eine wahnsinnig hypnotische Wirkung auf mich aus.
Schöne Bassläufe zu Pianoklängen sind bei "01" zu hören, zu denen sich später noch Bläser gesellen. Von akustischer Gitarre und elektronisch verändertem Gesang ist " Ces Reves-La" geprägt und bildet den Abschluss des beeindruckenden Werkes.
Man kann also sagen, dass die Musik von Thork irgendwo zwischen den symphonisch angehauchten Ange und Nil angesiedelt ist, ohne jedoch deren Theatralik zu übernehmen, und das alles ergänzt mit einem Schuss Psychedelic Rock.
"Nula Jedan" zählt für mich zu den Top-Alben des Jahres 2007. Absolute Kaufempfehlung!
Line-up:
Sébastien Fillion (vocals, guitars, bass, synthesizers, Rhodes Mark I, piano, low whistle, tin whistle, percussion - #3, 6, glockenspiel, programmation)
Philippe Maullet (drums, percussion - #1, 8)
Arnaud Fillion (violoncello, oud)
Claire Northey (violine)
Samuel Maurin (additional bass - #3, fretless bass - #8)
Violette Corroyer (backing vocals - #1, 3, 8)
Hugo Quillet (trompet - #6, 8, flugelhorn - #6, 8)
Jérôme Blanc (trombone - #6, 8)
Jérémie Maxit (tables - #3)
Tracklist |
01:Ex-Slave (12:43)
02:Ici (5:34)
03:La Lumiere (9:10)
04:J'aurais Pu (4:37)
05:Dance Des Airs (6:19)
06:Au Ciel (7:07)
07:Revoir (7:48)
08:01 (8:03)
09:Ces Reves-La (4:22)
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