Thrashback / Possessed By Thrash
Possessed By Thrash Spielzeit:31:58
Medium: CD
Label: Emanes Metal Records, 2014
Stil: Thrash Metal

Review vom 17.02.2014


Jens Groh
Rätselfrage: Welchen Metal-Stil zockt eine Band, die sich Thrashback nennt??? THRASH natürlich! Das sollten sogar die erkennen, die sonst viel Pech beim Denken haben.
Die Burschen kommen allerdings mal nicht aus den üblichen Hochburgen des Knüppelmetals, sondern aus Frankreich. Und das hab ich schon öfters angemerkt, unser westliches Nachbarland ist zwar nur ein paar Kilometer von uns entfernt, in punkto Heavy Metal sind es allerdings Lichtjahre. Aber in letzter Zeit ist Besserung in Sicht.
Thrashback, die aus der Vorgänger-Band Evil One herausgegangen sind, lärmen, zählt man Evil One (die auch schon drei Longplayer auf dem Konto hatten) dazu, schon seit Ende der Neunziger durch die Botanik.
So, jetzt aber zur Mucke an sich, denn letztlich ist es schlicht so was von scheißegal, von wo eine Band kommt, so lange anständiger Metal dabei herauskommt. Basta!
Der Plattentitel "Possessed By Thrash" ist bei dieser guten halben Stunde Programm. Hier werden keine Gefangenen gemacht. Alles ist so, wie man seinen Thrash haben möchte. Es sollte allerdings die Sorte davon sein, wie sie Ende der Achtziger im Land der unbegrenzten Abhörfreude angesagt war. Also viel alte Nuclear Assault, alte Exodus sind angesagt. Aber auch die Briten Onslaught dürften Pate gestanden haben. Zumindest erinnert mich "Unleashed The Beast" ein wenig an deren "Fight With The Beast" vom "The Force"-Album. Einen weiteren Kniefall vor den goldenen Jahren des Thrashs wird mit dem Cover "Pounding Metal" des "Violence & Force"-Albums der Kanadier Exciter getätigt.
Beim Titeltrack werde ich verdammt noch mal den Gedanken nicht los, dass "Possessed By Thrash" irgendwie wie die französische Antwort auf Hatchery klingt. Denn die Phrasierung und Stimmlage Speeds haut in die gleiche Kerbe wie die von Zottel der BASF-Thrasher...
Das Ganze ist ordentlich, wenn auch sehr rau und polterig produziert. Also recht authentisch. Dass hier keine Anfänger am Werk sind, hört man, allerdings sollte man sich doch das eine oder andere Mal trauen, etwas mehr eigene Ideen in die Songs einzubringen. Die Chose klingt zwar schon klasse, aber mit weniger auf andere Bands geschielt wäre mehr drin gewesen.
Jetzt sollte eigentlich die Zielgruppe dieser Musik klar sein: All die, die von morgens bis abends in ihrer Kutte verbringen, diejenigen, die keine Lust auf Neues haben und all diejenigen, die in der Zeit, als solche Mucke 'State of the Art' war, noch nicht mal ein feuchter Gedanke in Mudders Schlüpper waren.
Coole Scheibe, allerdings nicht die Neuerfindung des Thrashrades.
Line-up:
Le Gorg (bass)
Fabien (drums, vocals)
Freddy (guitars)
Tracklist
01:Human Race Extinction
02:Bombers Of Death
03:Box Of Power
04:Possessed by Thrash
05:Wardance
06:Leatherface
07:Thrashback
08:Feast For The Dogs
09:Unleashed The Beast
10:Pounding Metal
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