Thunderbolt / Love & Destruction
Love & Destruction
Bereits mit ihrem Debüt im Jahre 2003 legten Thunderbolt die Messlatte sehr hoch, konnten sie doch sowohl die Presse also auch Metalfans in aller Welt mit ihrem grundehrlichen, klassischen und powervollen Heavy Metal überzeugen.
Durch ausgiebiges Touren, u.a. mit Skew Siskin, Paul Dianno und Tony Martin haben sie es ebenfalls geschafft, sich einen guten Namen in der Szene zu erspielen.
Zeit für einen Nachfolger, mit dem man versucht, an die Erfolge von "Demons & Diamonds" anzuknüpfen. Also hat man neun neue, übrigens sehr abwechslungsreiche Stücke geschrieben und auf Konserve gebrannt, um sie der metal-hungrigen Gemeinde nun präsentieren zu können.
Natürlich leugnen Thunderbolt den Hang zu ihren Helden Iron Maiden auch hier wieder nicht, aber man kann getrost davon ausgehen, dass nicht einfach nur blind abgekupfert wurde, sondern lediglich der Stil dieser Band das Maß der Dinge ist.
Bereits mit dem furiosen Opener "Heavy Metal Thunder" zeigen Thunderbolt, wo der Heavy Metal-Hammer hängt: Ohne viel Firlefanz wird darauf losgerockt, dass die Schwarte kracht. Da gibt es keine völlig überfrachteten Keyboardsounds, lediglich ein paar feine, mehrstimmige Gitarrensoli werden als würzende Zutaten eingestreut.
Die Rhythmus-Sektion, bestehend aus Morten Eriksen - Bass sowie Vegard Waske - Drums, sorgt für einen grundsolides Fundament, auf denen sich die Gitarren (Cato Syversrud - Lead Guitars, Frank Johannssen - Rhythm Guitars) und das Keyboard (Tony Johannssen) entsprechend austoben können.
Tony ist übrigens nicht nur der Tastendrücker, sondern auch das gesangliche Aushängeschild der Band, die uns echte Songperlen um die Ohren haut, wie zum Beispiel das dynamisch kraftvolle "Bad Boys", das sich mit Sicherheit live zur Bandhymne mausern wird, das gut abgehangene, hymnische "We Will Survive" oder auch das mit feinen Tempiwechseln versehene, herrlich sägende "Sin, Sex & Spandex".
Auch wenn ein Stück mal in den Midtempobereich abdriftet ("Metallic Depression"), eine Ballade wird man auf "Love & Destruction" vergeblich suchen.
Das Album ist überzeugend gelungen, die Songs sind einfach nur zeitloser, feiner Heavy Metal, da wirkt nichts kalkuliert, sondern grundehrlich.
Die fünf norwegischen Metal-Recken beherrschen ihre Instrumente hervorragend und Tony Johannssen ist ein angenehmer Sänger in bester, klassischer Metal-Tradition, der zum Glück nicht nur in den höchsten Tonlagen trällert, weil die Hose zu eng ist.
Für Fans des klassischen HM ist reinhören Pflicht!


Spielzeit: 42:11, Medium: CD, Massacre Records, 2006, Heavy Metal
1:Heavy Metal Thunder 2:Bad Boys 3:Love & Destruction 4:Hi-Fidelity Heartbreak 5:Metallic Depression 6:It's A Hard Life (But...) 7:Call Out The Lions 8:We Will Survive 9:Sin, Sex & Spandex
Ilka Czernohorsky, 22.06.2006