Thunderskull / Same
Thunderskull Spielzeit: 43:33
Medium: CD
Label: STF-Records, 2012
Stil: Heavy Metal

Review vom 16.05.2012


Marius Gindra
Soso! Nachdem die Retro Thrash-Flut allmählich abgeebbt ist, merkt nun auch langsam, aber sicher jedes selbst noch so kleine Label, dass der traditionelle Heavy Metal, der bei mir persönlich schon seit seinen grausten Zeiten Ende der 90er/Anfang der 2000er in den Adern fließt, wieder im Kommen und plötzlich wieder ganz 'hip' ist... Natürlich alles mit reiner Hingabe, aus Liebe zur Musik und ohne jeglichen kommerziellen Hintergedanken. Normalerweise kannte ich STF-Records bisher eher als Anlaufstelle für bedeutungslose 08/15-Metal-Bands mit Tendenz zu neumodischen Suppenversalzern. Wenn ich mich nur an die ultra-grottigen Thy Final Pain oder die Gothic-Heulsusen von Julian's Lullaby erinnere... Ohje!
Doch jetzt zur positiven Seite des Reviews: Das gleichnamige Debüt der Bonner Heavy Metal-Truppe Thunderskull bietet zwar keine Splittergranate voller Genreklassiker, ist aber auch alles andere als schlecht. Zusammen geholzt mit einem annehmbaren, ziemlich natürlichen Sound preschen und stampfen viele der zehn Nummern (am coolsten finde ich hiervon "Angels Of War", "Possesed" und "Revenge") sehr geradlinig und simpel in bester 80er-Tradition nach vorne.
Die (teilweise doppelläufige) Gitarrenarbeit zeugt von Verständnis dieser Musik und erinnert zusammen mit dem lebendigen Drum-Sound streckenweise ein wenig an Accept, auch wenn sie von ihren Werken noch etliche Meilen entfernt sind. Auch eine latente Hard Rock-Referenz kann man nicht verleugnen.
Der Schwachpunkt der Band ist allerdings der manchmal arg jammerige und im negativen Sinne gepresst wirkende Gesang des Gastmitglieds Denny Lukic (Barons Ball) - auf die Spitze wird das im Refrain von "Way To Hell" oder in der etwas unpassenden Halbballade "In Memory Of" getrieben. Die Töne werden an manchen Ecken scheinbar auch nicht immer voll und ganz getroffen. Übrigens: Obwohl es erst im April veröffentlicht wurde, wurde das Album bereits Ende 2009/Anfang 2010 aufgenommen.
Auch wenn die Burschen noch etwas trainieren müssen, um auf das Level hochklassiger Retro-Acts wie Skull Fist oder Konsorten zu gelangen, finde ich diesen Auftakt alles andere als schlecht und verteile somit gerechtfertigte 6,5 Uhren. Und wenn sie sich das nächste Mal einen Sänger mit mehr Eiern in den Vocals anlachen, gibt's auch gut und gerne sieben oder mehr Punkte.
Line-up:
Leo (guitar)
Sebastian Weber (bass)

Guest musicians:
TJ Anger (drums)
Denny Lukic (vocals)
Tracklist
01:Angels Of War
02:Possesed
03:Way To Hell
04:Bad Seed
05:Hail Of Bombs
06:Bless The Alcohol
07:In Memory Of
08:Revenge
09:The God Of Thunder
10:World Of Hate
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