Ich nominiere für den RockTimes-Award, verliehen für das bescheuertste CD-Cover des Kalenderjahres 2010: Thy Final Pain mit ihrem aktuellen, bereits dritten Album "Desire, Freedom & Confusion"! Wie ihr bereits im Kasten oben links sehen könnt, ist schon das Cover gehörig einfallslos ausgefallen, pseudo-gewaltverherrlichend will man offenbar alle Aufmerksamkeiten auf seine Seite lenken. Was sich die Bands heutzutage in der meterhoch mit nichtssagendem Zeug überfluteten Musikerlandschaft so alles einfallen lassen, um herausstechen zu wollen: Der absolute Brüller! Chuck Schuldiner täte sich wahrscheinlich im Grab umdrehen, würde er diesen modernen, zahn- und kraftlosen Müll hier sehen.
Gut, nachdem man sich über die (nicht wirklich) schmückende Hülle wieder abgeregt hat, will man ja auch mal wissen, wie sich die 13 aktuellen Tracks des süddeutschen Trios (von denen übrigens 2/3 ebenfalls bei den erfolgreicheren Debauchery ihren Dienst ableisten) anhören, um sich wenigstens musikalisch positiv überraschen zu lassen. Vielleicht wird der Rezensent ja seine erste Meinung ändern...
Pustekuchen! Schon der Opener "Desire" langweilt mit tausendfach bereits von den alten Klassikern gehörten, dazu verkrampft auf groovige Hooklines ausgelegten 08/15-Kartoffel-Riffs, einem permanent auf die Nüsse gehenden Hyper-Aggro-Gegrowle in bester Chris Barnes-für-Arme-Tradtion und klinisch klingenden, nervenden Blastbeats.
Beim zweiten Track kommt es dann sogar noch besser: Es reiht sich zu dem eh schon penetranten Gebrummel noch Metalcore-gepräges Geshoute ein... Auch die restlichen, erschreckend überproduzierten Tracks bleiben konstant auf einem langweiligen Niveau, sodass ich hier eigentlich keinen einzigen Grund für wirkliche Death Metal-Lunatics finden kann (höchstens noch für diese Six Feet Under-mp3-Hampelmänner), knapp 50 Minuten ihres kostbaren Lebens für so etwas zu vergeuden. Lediglich einige kleine Thrash-Einsprengeln in Songs wie "Trigger The Pain" bieten kleine, aber fast nicht auffallende Lichtblicke.
Sowieso sollte den drei werten Herrschaften mal jemand klarmachen, dass im Jahre 2010, wo eh monatlich hunderte neue, weitaus originellere Metal-Releases von jeder Hinterhof-Combo auf den Markt geknallt werden, unzählig kopierte Melodien von Asphyx, Entombed und Morbid Angel keine Sau mehr auch nur im Ansatz interessieren!
Seien wir heute aber mal nicht ganz so fies und vergeben 3 von 10 RockTimes-Uhren für dieses belanglose Stück, das für mich persönlich schon fast als pure 'Wasted Time' durchgeht! Und jetzt verziehe ich mich ohne einen weiteren Kommentar in meinen Bunker zurück und höre Possessed!
Line-up:
Marc Jüttner (bass, vocals)
Simon Dorn (guitar)
Christopher Carapetyan (drums)
Tracklist |
01:Desire
02:Bury Your God
03:Psychotic!
04:Freedom
05:Maneater
06:Trigger The Pain
07:Forever Falling
08:Hell On Earth
09:The Certainty Of Death
10:Confusion
11:Scars Inside
12:Book Of Pain
13:Final War
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