Welcome to sunny California
Nach einigen EPs und Singles erscheint nun das erste richtige Album des Trios. Darauf enthalten sind zwölf kleine Huldigungen an das Kalifornien aus den 60ern, als man noch unbeschwert surfen konnte und mit schrammeligen Gitarren die Mädels am Strand beeindruckte. "Semi-Sweet" bringt den Hörer genau in diese Epoche zurück. Nach einem etwas schrägen und verstörenden Intro legt man aber mit der ersten Single, "Tony's Song" richtig flott los.
Beach Boys mit etwas Punk trifft es, glaube ich, ganz gut.
"Wall Walker" macht ebenfalls mächtig Laune und so zieht es sich auch bis zum Ende durch. Ausfälle gibt es keine. Dafür aber immer mal wieder kleine Schlenker in die Fifties wie "Boardwalk". Sogar den
Shadows wird gehuldigt, und zwar mit "Forbidden Fruit". Dazwischen hört man mal die
Beatles oder die
Trashmen raus. Insgesamt alles sehr gefällig gemacht, das Songwriting ist gleichfalls abwechslungsreich gestaltet.
"Semi-Sweet" wird alle Freunde von Surfmusik und schrammligem Garage Rock sicher gefallen. Die wunderbar trockene Produktion ist ebenfalls lobend zu erwähnen. Hier ist wirklich alles Retro und das konsequent.
Einzig negativ fällt die leider sehr kurze Spielzeit auf, denn die zwölf Songs sind alle gerade mal um die zwei bis drei Minuten lang und mit knapp 28 Minuten Gesamtspielzeit bekommt der geneigte Käufer nicht gerade viel Musik für sein Geld.
Dennoch sollten alle Hobbysurfer und Schrammel-Fans mal reinhören. Gerade in diesem Bereich gibt es viele durchschnittliche Bands, von denen sich die Tijuana Panthers glücklicherweise wohltuend abheben. Also Bretter raus und der nächsten Welle hinterher!