TNA / Same
TNA Spielzeit: 51:14
Medium: CD
Label: Eönian Records, 2011 (1990)
Stil: Glam Metal, Hard Rock


Review vom 06.06.2011


Michael Gindra
Als ein im ersten Drittel der Sechziger Geborener habe ich meine 'Sturm-und-Drang-Heavy-Metal-Phase' nun schon einige Zeit hinter mir und überlasse diese musikalischen Ergüsse heute eigentlich meinem Junior und RockTimes-Schreiberkollegen Marius. Aber irgendetwas hat mich beim Anhören der kurzen Online-Schnipsel fasziniert und mich erinnert an...
Ja an was denn, verdammt? Zuerst fielen mir Skid Row ein, dann wiederum Jackyl und beim kompletten Anhören der Scheibe fiel es mir wie Schuppen aus den Ohren: Mötley Crüe ist es. Jawohl, die Glam Metal-Poser aus den Achtzigern, die ich früher (Achtung, jetzt oute ich mich...) einfach nur geliebt habe. Die Stimme von Jeffrey Harr ist bei einigen Songs kaum von Vince Neils Organ zu unterscheiden.
Jetzt aber erst einmal zur Band: TNA ist keine Newcomerband, vielmehr handelt es sich bei dem vorliegenden Rundling um das 1989 und 1990 aufgenommene Debüt von »hungrigen Southern Sleaze Metal-Mavericks« (Booklet). TNA steht für das Kürzel "Tennessee Nuns Association" und die Jungs begannen 1985, wie so viele Kollegen ihres Gewerbes, als Coverband. Und weil sie aus Memphis stammen, bringen sie auch einiges an Southern Rock-Feeling mit, wobei sie doch trotzdem meilenweit von Lynyrd Skynyrd entfernt sind. Uns erwarten hier gut gemachte, Sleaze- und Glam-lastige Rocksongs, hin und wieder mit einer Prise Schmalz versehen, wie es auch Vince Neil z.B. in "Merry-Go-Round" oder "Home Sweet Home" zelebriert hat. Hard Rock, wie er in den Achtzigern gerne gespielt und gehört wurde, ein bißchen dreckiger Bluesrock hier, etwas stampfender Boogie dort, druckvoll und sauber produziert - alles nichts Weltbewegendes, dennoch macht der Longplayer Spaß. Leser, die sich in die 80er-Jahre zurückversetzt fühlen möchten, eine Zeit, in der nicht alles (auch nicht die Musik) besser war, aber so vieles einfacher, sollten bedingungslos zugreifen.
Die Band existiert heute zwar nicht mehr, aber über einige Reunion-Shows wird bereits nachgedacht. Mal sehen, was daraus wird. Leider gibt es von der Band keine Homepage, um sich über den aktuellen Stand der Dinge zu informieren. (Ach ja, das waren ja auch die Achtziger, ohne Internet - unvorstellbar...)
Mein Tipp für einen gelungenen musikalischen Retro-Abend: Kiste Bier besorgen, zum Haarspray greifen und die noch verbliebene Matte einnebeln, Bierwampe in die Spandex zwängen, TNA einlegen, Regler auf 11 und abrocken.
[Ich leihe Dir meinen Steve Harris-Klötenquetscher auch gerne mal dafür aus! Marius].
Line-up:
Jeffrey Harr (vocals)
Randi-Mike Field (guitars - #1, 3, 4, 5, 7, 9, 11, 12)
Wayne Swinny (guitars - #2, 3, 6, 8, 10)
Eric Lewis (guitars - #1, 4, 5, 7, 9, 11, 12)
Kelly McDonald (bass - #1, 4, 5, 7, 9, 11, 12)
Michael Gumm (bass - #2, 3, 6, 8, 10)
Eddie Matlock (drums)
Tracklist
01:All Nite Long
02:Bump & Grind
03:Dirty Love
04:Don't Fade Away
05:Don't Look Back
06:Hard Way
07:I'm Already Gone
08:It's Over
09:Just Another Day
10:It Don't Come Easy
11:Take A Walk
12:You Cried Wolf
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