Im Jahre 1990 gründete sich diese norwegische Band - eigentlich nur, um ihrer Leidenschaft für Musik im Stile von Bands wie Led Zeppelin oder Black Sabbath zu frönen. Nach einiger Zeit, so informiert uns die Bandbio, kamen weitere Einflüsse durch die Musik von Type O Negative, Anathema, Terje Rypdal, My Dying Bride, Tool, Paradise Lost und 3rd And The Mortal hinzu und es kristallisierte sich ein eigener Stil aus den oben genannten Einflüssen heraus.
Gleich die ersten Takte von "Erzsebet" krallen sich bombenfest ins Gehör und weisen die Marschrichtung auf: Düsteres aus nordischem Land. Wundervoll und mit zauberhafter Stimme steigt Camilla Granlien ein, während Marcus Granlien die Saiten flirren lässt. Getragen und felsenfest das Fundament, gelegt von Stian Dalslåen und Kent Helset, bis letztgenannter die Double Bass-Technik anwendet. Ein veritabler Einstieg.
Schwer und brachial rockt der Titeltrack aus den Lautsprechern. Auf dem dichten Instrumententeppich reitet, elfenhaft gleich, die Stimme der Sängerin. "The Death Of Me" wird mit galoppierendem Bass eingeleitet und es ist einfach klasse, wie die Instrumente um die Vocals spielen: Immer präsent und forsch, aber nie den Gesang auch nur ansatzweise unterdrückend. To Cast A Shadow haben eine glückliche Songwriting-Hand.
Herrje, "Agonised" fetzt sich gitarre- und bassmäßig dermaßen ein, dass es eine wahre Freude ist. Fast zu schnell stößt Camilla dazu, geht es mir durch den Kopf - gerne hätte ich das Saitenintro noch etwas länger genossen. Entgegen dem Titelnamen wirkt hier nichts gequält, im Gegenteil, das Stück strotzt vor Vitalität und gewaltigen Saitenriffs. So auch "The Beast Within", vokalmäßig durch Gunnhild Huser verstärkt. Und als ob die tiefer gestimmte Gitarre nun gegen zwei Elfen 'ankämpfen' muss, läßt sie einen Lauf nach dem anderen vom Stapel. Auch die Double-Bass meldet sich wieder und über allem tirilieren die beiden Damen.
Verhalten geht es mit "Unjust" weiter, die Nummer steht für Fernweh verbreitenden Gesang und man fragt sich, wieso gerade die nordischen Mädchen so ergreifend singen können. Auch auf diesem Track kommen die Vocals aus zwei weiblichen Kehlen. Ein Break leitet zu einer... ja fast möchte ich sagen, psychedelischen Metalsequenz mit sphärischem Gitarrenpart. "A Suicidal Mind" setzt noch einen drauf: Ein instrumentales Intro wie aus einem Märchen. Die Vocals stoßen dazu und veredeln die langsame Nummer, die durch Bass und Gitarre, trotz des zurückgenommen Tempos, unaufhaltsam nach vorne rockt. Gewaltige Drumhiebe lassen keinen seitlichen Ausweicher zu, straight zieht der Track seine düstere Spur.
"Pretty Dark" doomt in bester Black Sabbath-Manier durch die Minuten. Es ist kein Ozzy am Micro, klar. Aber die Kombination aus verzerrter, tiefer Gitarre, abgrundtiefem Bass und glasklaren Vocals lassen fast den sommerlichen deutschen Himmel vergessen. Trotz aller Düsternis des Gesamtwerkes stehen die harmonischen Gesangsmelodien immer bereit, den Hörer aus dem dunklen norwegischen Licht zu ziehen. Mit tollen Breaks in "The Neverending Decay Of Love" weiß die Band auch auf dem Rausschmeißer zu überzeugen.
Unverständlicherweise hat die Band kein Label. Die Kombination aus skandinavischem Metal mit sirenenhaftem Gesang ist ja mehr als salonfähig und wenn die Gattung auch schon viele Spezies hervorgebracht hat: To Cast A Shadow spielen ganz vorne mit. Auch ohne Label.
Ich empfehle untenstehenden MySpace-Link - hört mal rein!
Line-up:
Marcus Granlien (guitar, vocals)
Stian Dalslåen (bass)
Kent Helset (drums, vocals)
Camilla Granlien (vocals)
Gunnhild Huser (vocals - #5,6)
Tracklist |
01:Erzsebet
02:All Alone
03:The Death Of Me
04:Agonised
05:Beats Within
06:Unjust
07:A Suicidal Mind
08:Pretty Dark
09:The Neverending Decay Of Love
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Externe Links:
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