Debütalbum von Steve Lomax (leadvocals, guitar), Mal Bruk (guitar), Phil Martini (drums) und dem neuen Bassisten Matthias Stady, der im März 2005 Ade Easily am Tieftöner ablöste. Die drei Erstgenannten sind schon seit Kindesalter Freunde, wuchsen zusammen auf und entdeckten dabei auch ihre Liebe zur Rockmusik.
Was lag also näher, als eine Band zu gründen und diese Liebe auch in eigene Töne umzusetzen. In der Folgezeit nahmen die vier Musiker jede Gelegenheit wahr, um live aufzutreten und so Bühnenerfahrung zu sammeln. Zusätzlich nahmen sie etliche Demos auf. Langsam aber stetig ging es aufwärts und der Erfolg wurde größer.
Im Jahr 2004 gab es einen ersten Plattenvertrag bei 'Island Records', bei denen die Tokyo Dragons drei Singles veröffentlichten, von denen immerhin zwei in die britischen Top 30 Single Charts stiegen. Schnell waren mehr als hundert Konzerte absolviert, und der gute Ruf der Band weitete sich aus. So standen im Januar 2005 mehrere Shows im Vorprogramm von Status Quo an, und im Juni des gleichen Jahres traten die Vier beim 'Download Festival' im 'Donington Park' auf. Damit war ein erster Höhepunkt in der Karriere der Gruppe erreicht.
Für die Produktion des nun vorliegenden Albums wurde Pedro Ferreria verpflichtet, der schon durch seine Zusammenarbeit mit The Darkness für Furore gesorgt hatte. Aufgenommen wurde in den 'Rockfield Studios' in Wales. Mit welcher Einstellung die Tokyo Dragons an die Arbeit für ihr Erstlingswerk gingen, macht die Aussage von Sänger Steve Lomax deutlich, die er unmittelbar nach den Sessions über das Album losließ: "This is how I'm living, baby - my life is a show!"
Und das hört man auch. Von Anfang an gibt es straighten, losgehenden Rock auf die Lauscher. Absolut zeitlos ist diese CD von jedem Freund handgemachter Musik, egal welcher Altersklasse, sehr gut anzuhören. Jeder Song entwickelt seine ganz eigene Dynamik. Die beiden Axemann fahren ein richtig hartes Brett, ohne in Lärmbelästigung zu verfallen. In einigen Nummern sind Anleihen zu Bands wie den legendären UFO deutlich heraus zu hören. Zudem blitzen hin und wieder auch ein paar Double-Lead-Gitarrenteile auf. Bass und Schlagzeug arbeiten präzise und unterlegen die Stücke mit einem dichten Rhythmusteppich. Dazu kommt die angenehme Stimme von Steve Lomax, die nie aufgesetzt oder gekünstelt wirkt und sehr gut zu dieser Musik passt. Auch die mehrstimmigen Gesangsparts kommen sehr gut und harmonisch rüber.
Selbst nach mehrmaligem Anhören dieses Albums kann ich mich nicht dazu entschließen, irgend einen Song besonders heraus zu stellen. Man muss die CD einfach in ihrer Gesamtheit sehen und wird dann schnell feststellen, dass "Give Me The Fear" eine musikalische Einheit bildet, die keinerlei Schwächen erkennen lässt.
Am 13. Oktober 2005 stellten sich die Tokyo Dragons bei einem Konzert in der Ludwigsburger ‚Rockfabrik' erstmals in Deutschland vor, und ich muss zugeben, da wäre ich nach dem Genuss dieses Studio-Werkes gern dabei gewesen. Wenn die Band ihre Songs auch nur halbwegs gut auf der Bühne rüber bringt, woran natürlich keinerlei Zweifel besteht, dann gehören sie für mich zu den heißesten Live Acts der nahen Zukunft, und jede andere Truppe, für die sie als Anheizer agieren werden, sollte sich warm anziehen. Es besteht die Gefahr von den Tokyo Dragons an die Wand gespielt zu werden! Da braut sich etwas ganz Heißes zusammen.
Spielzeit: 40,27 Minuten, Medium: CD, Escapi Music, 2005
1:What The Hell (3,46)2:Get 'Em Off (2,56) 3:Do You Wanna? (3,34) 4:Come On Baby (3,54)
5:Let It Go (3,36) 6:Johnny Don't Wanna Ride (2,53) 7:Teenage Screamers (3,43) 8:Ready Or Not (4,44) 9:Burn On (2,54) 10:Rockin' The Stew (3,16)11:Chasing The Night (4,55)
Jürgen Bauerochse, 23.10.2005
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