Total Terror / Same
Total Terror Spielzeit: 33:39
Medium: CD
Label: Vic Records, 2009
Stil: Crust Core

Review vom 27.04.2009


Jens Groh
So, da haben wir mal wieder eines der unzähligen Nebenprojekte des Herrn Dan 'Ich-spiele-in-einer-Million-Bands' Swanö. Diesmal widmet sich der Schwede des etwas aus der Mode gekommenen Crusts.
Für alle, die jetzt nicht gleich etwas mit diesem Begriff anfangen können, dem möchte ich mal kurz nachhelfen, also liebe Kinder gebt fein Acht… oder so: Crust wurde in den frühen Achtzigern von Bands wie Amebix, Antisect, Doom (die nichts mit der gleichnamigen Stilrichtung zu tun haben), Extreme Noise Terror oder den Electro Hippies quasi erfunden, indem man Punk à la Discharge mit Metal wie Motörhead ihn zocken, mit einer noch größeren 'Fuck Off'-Attitüde verband.
Heraus kam ein Gebräu, das manchen Punks zu derbe und vielen Metalfans zu unmelodiös war, war doch gerade die 'New Wave of British Heavy Metal' sehr im Kommen, und Crust ist auf jeden Fall das Gegenteil der NWoBHM: kurze meist im Minutentakt dargebotene Wutausbrüche.
Die 1993 gegründeten schwedischen Total Terror (nicht zu verwechseln mit der brasilianischen Hardcore-Band gleichen Namens) haben es in der ganzen Zeit gerade mal auf ein Demo, das im selben Jahr erschien, sowie die nun vorliegenden CD gebracht. Und was uns 'Evil Dan' und seine Spießgesellen auf dieser CD präsentieren, ist ein hoch erhobener Mittelfinger, den sie tief in die rückwärtige Körperöffnung aller melodiös musizierenden Pro-Tool-Bands stecken!
Mit siebenundzwanzig Songs in etwas mehr als einer halben Stunde sind hier keine hochtrabenden Gitarrenduelle oder große Chorus-Refrain-Chorus-Geschichten zu erwarten. Hier gibt es nur musikalisch eins auf die Fresse, da wird nicht lange gefackelt sondern lustig vor sich hin gebolzt. Und in der Zeit, in der Bands wie Dream Theater vielleicht mal ein Solo von sich gegeben haben, sind Total Terror schon beim zwanzigsten Song angelangt.
Für Schöngeister ist das nichts, das ist klar; man sollte schon einen gewissen Hang zum Rüpelhaften haben und/oder Musik (wenn man hier von Musik im klassischen Sinne reden darf) in ihrer pursten, schnörkellosesten Form mögen. Auf den Punkt gebrachter: Ohne viel Federlesens gemachten Crust haben sich die drei Ikea-Land-Bewohner auf die Fahnen geschrieben. Sicher, das Rad dieser Musikrichtung haben sie nicht neu erfunden, denn sehr oft bedient sich der Haufen bei den Briten Doom - so manches Riff hat man schon auf deren "Inhuman Beings" um die Lauschlappen geprügelt bekommen, aber verbunden mit den auf schwedisch vorgebellten Texten, hat das ganze schon seinen eigenen Reiz.
Nun ja, Dan Swanö zeigt sich eben gerne von vielen Seiten und bei Total Terror ist diese nun mal mal hässlich, stumpf und gemein. Allerdings bin ich schon immer der Meinung gewesen, dass selbiger Herr zuuu viele Eisen im Feuer hat (von Death Metal bis Prog) und sich deshalb irgendwie verrennt. Würde er all seine musikalische Schaffenskraft auf ein Projekt bündeln, er könnte die Welt der Musik aus den Angel heben. So müssen wir uns aber mit einem weiteren Kind des Meisters begnügen, und das ist ja immerhin auch was, auch wenn es ein sehr hässliches Kind ist.
Line-up:
Dan 'Kulan' Swanö (guitars, vocals)
Andreas 'Drette' Axelson (bass, vocals)
Benny 'Bempa 'Larsson (drums, vocals)
Tracklist
01:PACKAD & KLAR
02:DISKA
03:Snobb
04:Mangel
05:Ar Det SaDet Ska Va?
06:FÖDD TILL ETT LIV I EN LÖGN
07:Muskler
08:AV ALLA SEDLAR JAG HAR FÅTT
09:FOTBOLLSPAPPAN
10:TERROR-TORE
11:Skitik
12:VEM FAN TROR DU ATT DU ÄR?
13:ALKOHOLISERAD
14:TILLÅT MIG SPY
15:DESTINATION U.S.A.
16:Bakfull
17:VAD HAR DU I SKALLEN, SVIN?
18:INSPÄRRAD
19:GUDS KONTONUMMER
20:TRENDSVIN
21:MITT LIV BLIR MIN DÖD
22:DÖ DÅ DIN JÄVEL
23:DET FINNS EN GRÄNS
24:ERA SINNESJUKA SVIN
25:DU BORDE SPÄRRAS IN
26:AGGRESSIV
27:DET FINNS INTE ORD
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