Die Metal Archive haben mittlerweile über hunderttausend Bands ist ihrer Liste, alleine in Deutschland soll es über viertausend aktive Gruppen geben. Filtere ich zusätzlich noch nach Thrash/Death, sind es immerhin noch 327 Einträge.
Darunter Toxic Trap aus Paderborn, die 2014 erst gegründet wurden. Warum, mag man sich angesichts der obigen Zahlen fragen. Sie geben die Antwort: »Wir leben unsere Leidenschaft, spielen Konzerte und teilen unsere Musik mit allen Metalheads, die sie hören möchten.«
Wer hören möchte, kann das in Form des Demos "Blood Omen" tun, entweder bei Youtube, aber auch (für Anhänger von Hardware) als selbst vertriebene CD. Vier Songs in siebzehneinhalb Minuten sind drauf. Für ein erstes Lebenszeichen durchaus eine angemessene Dosis Teutonenstahl.
Wie bereits oben erwähnt, ist die Stilrichtung Thrash/Death Metal, was vor allem in Deutschland nicht gerade selten oder untypisch ist - und somit auch nicht besonders originell, jedoch gut gemacht und mit ordentlichem Sound versehen. Erstaunt mich immer wieder, wenn Eigenproduktionen junger Bands besser oder genauso gut klingen wie die von Profi-Produzenten…
Ebenso sind die spielerischen Fähigkeiten und das Songwriting durchaus ordentlich. Vorwiegend flott und energievoll, dabei dennoch nicht übertrieben schnell oder brutal, mit einer Basis in den 80ern - gerade der Schluss von "Mortal Remains" lässt mich an diese Zeit denken, was nicht negativ gemeint sein soll, das Stück gefällt mir nicht nur deswegen am besten. Insgesamt kommen die vier Tracks trotzdem nicht angestaubt, sondern recht lebendig und kraftvoll daher.
Geboten wird Thrash Metal mit einem Schuss Death Metal, der mit genretypischen Riffs und auch genügend Leads versehen ist, zudem durch Tempowechsel aufgelockert wird.
Die Stimme von Andre Schulte (normalerweise bei Escart) ergänzt das Ganze gut, ist kräftig und ausdrucksstark genug, leider ist er nur Gastsänger, was bedeutet, Toxic Trap suchen einen festen Frontmann. Da der Bassist Benoit von Boschl die Band nach den Aufnahmen verlassen hat, ist auch dieser Posten offen. Wäre schade, wenn sich niemand finden wird und die Geschichte der Paderborner schon zu Ende wäre, bevor sie richtig begonnen hat.
Denn schlecht ist das, was die Jungs abgeliefert haben, keineswegs, im Gegenteil. Das Problem ist eher, ob das ausreicht, sich in der heutigen, überlaufenen (siehe die Zahlen im ersten Abschnitt) Szene zu behaupten. Ich finde es immer bedauerlich, so etwas zu schreiben und wünsche der Band, dass sie ihren Weg finden und dass es nicht nur bei diesem Demo bleibt, denn Potential haben sie hiermit schon bewiesen.
(Oldschool-) Thrasher machen bestimmt nichts verkehrt, wenn sie mal reinhören.
Line-up:
Christian Zysik (lead guitar)
Rouven Bröckling (rhythm guitar)
Philip Lahrmann (drums)
Benoit van Boschl (bass)
Guest:
Andre Schulte (vocals)
Tracklist |
01:Blood Omen
02:Burned To Death
03:Mortal Remains
04:Oubliette |
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Externe Links:
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