Seit kurzem ist das Debüt der Hamburger Heavy Metal-Band Tragedian erhältlich. Neben einem selbst produzierten Debüt haben die Jungs um Gabriele Palermo außerdem mit "Motorcycle Man" einen Beitrag auf einem Saxon-Tribute-Sampler und mit "Masquerade" auf einem Running Wild-Tribute geleistet. Des Weiteren ist man mit "Conquerors" auf dem AFM Records-Sampler "Power & Glory - The Best Power Metal Hymns" neben bekannten Namen wie Nightwish, Helloween, Hammerfall und Jon Oliva's Pain vertreten.
Produziert wurde "Dreamscape" von Uwe Lulis, seines Zeichen Gitarrist bei Rebellion und ehemaliges Mitglied von Grave Digger. Stilistisch lässt sich der Sound von Tragedian als eine Mischung des traditionellen Hamburger Heavy Metals der Marke Helloween, Gamma Ray und Konsorten, gemischt mit einem Tick italienischen Melodic Metal à la Rhapsody Of Fire beschreiben. Den im Infoschreiben erwähnten progressiven Touch konnte ich allerdings nicht wirklich ausmachen.
Dass bei den vorliegenden Tracks das Up-Tempo regiert, kann sich wohl jeder an Hand der erwähnten Einflüsse denken. Ihre Sache machen Tragedian gar nicht mal so schlecht. Verstärkung bekommen die Jungs u.a. von Alessandro Lotta, ehemals Bassist bei Rhapsody (damals noch ohne) Of Fire.
Mit Nummern wie "Eternal Flight", "Conquerors" oder "Napoleon" sind einige eingängige Nummern dabei, wobei speziell der Refrain des erstgenannten Stückes hervorsticht. Doch gibt es auch einige Kritikpunkte. Die Kanonen zu Beginn von "Napoleon" flößen noch nicht einmal einem Kleinkind Angst ein und die orchestrale Version von "Conquerors" wirkt ziemlich schwach auf der Brust. Wenn das Budget für eine vernünftige Orchestrierung nicht ausreicht, sollte man besser darauf verzichten. Die originale Version kann nämlich durchaus überzeugen.
"Trials Of Fire" hat man unnötig in die Länge gezogen. Der letzte Teil schadet dem eigentlich guten Stück mehr als er nutzt. Die restlichen Nummern bieten Altbekanntes der oben genannten Einflüsse, bleiben aber nicht wirklich dauerhaft im Ohr hängen.
Wie sie selbst zugeben, erfindet man auf "Dreamscape" das Rad nicht neu. Wer also etwas Innovatives, noch nie da Gewesenes hören möchte, macht am besten einen großen Bogen um diese Scheibe. Insgesamt eine Platte, die dem Fan klassischen Metals nicht weh tut, aber auch kein absolutes Muss darstellt. Wer vom traditionellen Metal nicht genug bekommt, kann hier dennoch gerne mal ein Ohr riskieren.
Line-up:
Timo Behrens (vocals)
Gabriele Palermo (guitar, bass)
Ingo Salzmann (keyboard)
Lennart Medebach (drums)
Tracklist |
01:Tartarus
02:Eternal Flight
03:Turn Back Time
04:Immortality
05:Dreamscape
06:Broken Dram
07:New Promise Land
08:Napoleon
09:Trials Of Fire
10:Conquerors
11:Conquerors (Orchestral)
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