Trapeze / Live In Texas - Dead Armadillos
Live In Texas - Dead Armadillos
Eine der am meisten unterschätzten Rockbands der 70er Jahre sind Trapeze aus den englischen Midlands. In ihrem Heimatland schafften sie nie den Durchbruch, sie waren jedoch in den USA eine feste Größe. Ihr letztes reguläres Album "Live in Texas - Dead Armadillos" erschien 1981. Hier die Story zu dieser großartigen Platte:
Dave Holland, Gründungsmitglied und Schlagzeuger von Trapeze, verließ die Band 1980. Er ersetzte Les Binks bei den Heavy Metal Giganten Judas Priest Nun war Mastermind Mel Galley das einzig verbliebene Urmitglied. Trotzdem wollte er nicht sang- und klanglos aufgeben. In einer neuen Besetzung starteten Trapeze im Frühjahr 1981 zu einer ausgedehnten Amerika Tournee. Neben Peter Goalby als Leadsänger und Pete Wright am Bass, vervollständigte Schlagzeuger Steve Bray, der neu zur Band gestoßen war, das Line-Up. Steve Bray war ein langjähriger Fan der Gruppe und kannte ihr gesamtes Songmaterial. Daher hatte er kein Problem die Songs live zu spielen. Peter Goalby war ebenso wie Pete Wright bereits einige Jahre Bandmitglied bei Trapeze.
Die Tournee startete in Michigan und führte über Illinois nach Wisconsin. Neben Trapeze waren die schottischen Gruppe Nazareth und die Hardrocker Krokus aus der Schweiz mit von der Partie. Die drei Bands waren damals in den USA dermaßen populär, dass sie die Konzerte mit bis zu 15.000 Besuchern ausverkauften. Das Livealbum wurde bei einem Gig im Mai 1981 im Opry House in Austin/Texas mitgeschnitten. Leider brachen Trapeze einige Monate, nachdem dieser tolle Auftritt aufgenommen worden war, auseinander. Peter Goalby wurde von Mick Box überredet bei Uriah Heep einzusteigen. Mel Galley ging daraufhin zu Whitesnake, nachdem Bernie Marsden dort das Handtuch geworfen hatte.
Und ohne Mel Galley waren Trapeze natürlich am Ende.
Pete Bray fand einen neuen Job bei der New-Wave Sängerin Toyah. "Live in Texas" ist somit das letzte Originalalbum von Trapeze und zeigt die Band nochmals in bestechender Form mit Songs aus allen Phasen ihrer langjährigen Karriere.
Als Anspieltipps empfehle ich die beiden letzten Tracks "Black Cloud" und "Way Back To The Bone".
Hier erreicht die Stimmung im Publikum ihren Höhepunkt. Außerdem wird hier auch deutlich welch guter Frontman im wahrsten Sinne des Wortes Sänger Peter Goalby war und ist, denn er versteht es hervorragend das Publikum in die Performance der Band mit einzubeziehen.


Spielzeit: 42:05, Medium: CD, Purple Pyramid 2001 / Aura Records 1982
1:Back Street Love 2:Hold On 3:Midnight Flyer 4:You Are The Music 5:Black Cloud 6:Way Back To The Bone
Joachim Kunz, 07.04.2005