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Travelin Jack / New World
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Travelin Jack trotz ihrer offensichtlichen Verpackung in die Glitterecke zu schieben, dürfte eine glatte Fehlentscheidung sein, denn die zutage tretenden Klangpakete sind eindeutig im Hard Rock-Sektor zu suchen. Die einzige Verbindung könnte vielleicht noch im gleichen Jahrzehnt liegen, das wäre Anfang der 70er Jahre, somit könnte ihr Genre im Bereich des Retro Rock einzustufen sein.
Plateauschuhe und Make up sind noch lange kein Indiz für Glam Rock, das sind nach wie vor immer noch die produzierten Klänge. Die Konzentration liegt hier klar auf Rock und das mit der richtigen Energie und Stoßkraft. Obwohl noch Neulinge in der Branche, haben die drei Mannen mit Frontfrau genug Druck in den Socken, um ein cooles und kompaktes Rockalbum vorzulegen.
Alle Kompositionen sind locker und haben zum Teil griffige Hooklines. "I Need Love" und "Thunderbird" atmen unüberhörbar den Geist der Siebziger mit jedem einzelnen Ton aus. Die Konzentration liegt auf bodenständigen, rifflastigen Rock-Nummern, die von straight bis Midtempo abgestimmt sind. Einzig allein "Misery" scheint auf diesem kompakten Album etwas fehl am Platz, zu zähflüssig und nichtssagend schwimmen die Töne am Hörer vorbei. Das ist bei den Parts von "Home" und "Black Tree" anders, hier besticht das variable Songwriting in handwerklich guter Gitarrenarbeit.
Insgesamt werden eine Menge guter Melodien dargeboten und das zwar nicht mit dem obligaten Gänsehautfaktor, dafür aber echten Stampfern. Travelin Jack haben ein großes Plus auf ihrem Konto und das besteht in ihrer Fähigkeit zur beinahe identischen Rückbesinnung an längst verklungene Klangstrukturen. Harte Riffs und gleichzeitige gefühlvolle Vocals von Space Face runden den Soundmantel der Band passend ab.
Mit diesem Silberling haben die Berliner ein sicheres Gespür für angesagte Retro-Klänge bewiesen. Eine fette Produktion mit einem überzeugenden Sound, der nicht in einem Eintopf mündet, sondern ein Menü bietet, das für Hard Rock-Fans der früheren Jahre eine Empfehlung darstellt.
Line-up:
Space Face (vocals, guitar) Flo The Fly ( guitar) Steve Burner (bass) Montgomery Shell (drums)
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