treekillaz" / Leaving Last
Leaving Last
Nachdem die Schweizer Genrekollegen Disgroove mit "Three" ein paar Kohlen vorgelegt haben, lassen sich treekillaz" nicht lumpen und ziehen mit ihrem dritten Longplayer "Leaving Last" nach. Wird dieser besser als die neue Scheibe der Landsmänner? Wir werden sehen.
Hard Rock mit jeweils einer Prise Indie, Grunge und Punk: Auch wenn es sich nicht so anhört - die Stilrichtung ist bei treekillaz" stärker definiert. Gleich zu Anfang machen sie eine nette Richtungsangabe, und das ist definitiv von Vorteil. Sie kommen schon mal gut aus den Startlöchern.
Danach wird, falls einem der Bandname noch kein Begriff war, schnell klar, dass man es hier abermals mit einer Truppe zu tun hat, die etwas in Richtung Kommerz schielt. Aber treekillaz" haben etwas, was den Hörer unerklärlich und fast schon magisch anzieht: Ehrlichkeit. Sie scheinen doch Spaß an ihrem Material zu haben, der sich allerdings zunächst nur schwer auf einen alteingesessenen Rocker übertragen will. Gewöhnt man sich aber nur ein kleines bisschen an ihren Stil und lässt zu, dass er ein wenig einsinkt, kann man diesem durchaus etwas abgewinnen.
Sicher, sie sind immer noch nicht besonders originell, und man kann inmitten der Indie- und Post-Grunge-Szene sicherlich nicht behaupten "Das sind treekillaz", das hör' ich sofort!", aber im Vergleich zu anderen Bands, z.B. Disgroove, haben sie ihren Sound nicht verwässert und immer noch ein bisschen an eigener Handschrift bewahrt. Sie feuern nicht gerade einen Knaller nach dem anderen raus, "Leaving Last" hat auch schwächere Phasen, aber sie schaffen es zumindest, Songs zu schreiben, die nicht schon nach 10 Sekunden komplett transparent sind. Zudem zeigt ihr Schwerpunkt etwas mehr in Richtung Punk, was in diesem Fall das Resultat ein wenig knackiger macht.
Man merkt einfach, dass diese Jungs wissen, was sie wollen. Ihre Konturen sind scharf umrissen, und sie lassen auch einen ihrer Haupteinflüsse in Form eines Ramones-Covers perfekt mit dem eigenen Material verschmelzen. Alles in Allem wirken sie einfach abgeklärter und abgezockter als die Kumpels bei Disgroove.
Fans von Punk und sonstigen modernen Genres, in die man treekillaz" noch einordnen könnte - zugreifen. Aber muss ich auch traditionelleren Rockern von treekillaz" abraten? Nicht unbedingt - als Zwischendurch-Spaßmacher geht "Leaving Last", obwohl ohne wirkliche Spitzen-Songs, noch allemal durch.


Spielzeit: 54:42 Min. Medium: CD, N-Gage Productions , 2006
1:Refugee (3:45) 2:No Return (4:16) 3:Do It Again (3:11) 4:Waterfall (3:27) 5:Garden Of Serenity (3:49) 6:Mansnake (3:16) 7:Mockingbird (4:58) 8:Loosing Heart (3:11) 9:The Evidence (3:18) 10:It Doesn't Matter (21:27)
Christoph Segebard, 09.02.2006