Trial And (T)error? "Phuck The Pharaoh"? Die fünf Jungs aus Siegen mögen wohl Wortspiele…und auch das Cover spricht für eine etwas schräge Art von Humor.
Wer bei Pharaonen an Nile denkt, hat gewissermaßen Recht und Unrecht. Denn auch Trial And (T)error frönen dem Death Metal, allerdings weniger der technischen Variante, sondern bevorzugen es eher groovig.
Gegründet wurde die Truppe im Sommer 2012 und voller Tatendrang entstand schnell eine Stunde Material an Eigenkompositionen, wovon vier Stücke es auf die Demo-CD "Phuck The Pharaoh" geschafft haben.
Der Opener und zugleich Titellied schleicht mit einer leicht orientalisch wirkenden Gitarrenmelodie los, die Rhythmussektion steigt dazu ein und nach eineinhalb Minuten wird das Ganze mit Grunzen garniert und entwickelt sich zu einem groovigen Midtempo-Death Metal-Stück. Gefällt mir, vor allem wenn dann später nochmal die Anfangsmelodie eingebaut wird. Für meinen Geschmack hätte die sogar noch öfters kommen können…
Die anderen, etwas kürzer ausgefallenen Songs können da nicht ganz mithalten, obwohl auch sie originelle Stellen aufzuweisen haben, ganz kleine eingestreute Details, die für etwas Auflockerung sorgen. Auch Vokalist Sebastian bemüht sich darum, seine Stimme nicht immer nur eintönig gleich einzusetzen, sondern variiert die Growls auch mal mit Screams.
Ich habe den Eindruck, dass sich die Geschwindigkeit der Musik mit der Zeit langsam etwas steigert - ob sie wohl fertig werden wollten...
Geblastet wird allerdings nie, wer es groovig und im mittleren Tempobereich mag, muss nichts Derartiges befürchten.
Tja, und nach zwanzig Minuten ist schon alles vorbei, sodass man es hier eher nur mit einem Appetithäppchen und ersten Lebenszeichen einer jungen Band zu tun hat. Als solches funktioniert "Phuck The Pharaoh" ganz ordentlich und macht durchaus neugierig auf mehr, schließlich soll ja wesentlich mehr Material vorhanden sein.
Natürlich sollte und kann man einen solchen Erstling nicht mit den Klassikern des Genres vergleichen, doch Potenzial und Ideen sind vorhanden, das wird hier deutlich. Da ist bestimmt noch Steigerung möglich, wobei ich nicht sagen will, dass die vorliegenden Tracks schlecht sind. Insbesondere das Titelstück hat echt was.
Der Versuch (eine Band zu starten) ist also kein Irrtum, sondern der Anfang von etwas, aus dem durchaus mehr werden kann.
Death Metal-Fans sollten also mal Ausschau halten, ob Trial And (T)error vielleicht bei ihnen in der Nähe spielen. Die Band hätte auch nichts dagegen, wenn Labels, Booker und Promoter auf sie aufmerksam werden… ich wünsche ihnen, dass sich ihre Spur nicht im (Wüsten-)Sand verliert, sondern dass sie eine Rampe zum Aufstieg (zur Pyramide) finden.
Line-up:
Sebastian Güttler (vox)
Marvin Peter (git)
Kevin Schlösser (bass)
Peter Hörwick (drums)
Sebastian 'Czebo' Bähr (git)
Tracklist |
01:Phuck The Pharaoh (6:39)
02:Dead In Time (4:52)
03:Scourge Of Space (4:06)
04:Rotation (4:35) |
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