Trigger The Bloodshed / The Great Depression
The Great Depression Spielzeit: 34:07
Medium: CD
Label: Rising Records / SPV, 2008
Stil: Grind Death Metal

Review vom 11.05.2009


Jens Groh
Schnell, ruppig, aber dennoch so präzise wie ein chirurgisches Instrument kommt das neue Krachwerk der Truppe von König Arthurs Insel.
Lange zu fackeln scheint auch nicht gerade das Bandmotto zu sein und das in jeder Hinsicht, denn weder sind die Abstände der Veröffentlichungen von großer Natur, noch sind es die Spielzeiten ihrer Platten.
Als Trigger The Bloodshed 2006 gegründet wurden, waren die meisten Mitglieder der Band wenig älter als 18 Jahre, also von der Schulbank auf die Bühnenbretter dieser Welt sozusagen.
Schon zwei Jahre später hatte man eine Single und noch im selben Jahr gleich die erste richtige Silberscheibe im Kasten. Sogar als Anheizer für Meshuggah auf deren "Obzen"-Tour schaffte man es. Und dort erledigte das britische Rumpelkommando einen sehr guten Job. Und wenngleich das hyperaktive Gemeuchel nicht jedermanns Sache war, mir gefiel es, seitdem hab ich die Jungs auf dem Schirm.
Hatten es sich die Briten auf ihrer ersten Scheibe noch in den Kopf gesetzt, die Metalwelt mit einer weiteren corigen Version des Brutalo-Metals in Verzückung zu bringen, besann man sich (zum Glück) darauf, das Zweitwerk, gezwungenermaßen durch einen Wechsel am Mikro und Bass, in eine etwas andere, deathigere Richtung laufen zu lassen, indem man sich mehr auf die großen amerikanischen Originale wie Suffocation und Morbid Angel stützte.
Das sind auch beides ganz gute Eckpfeiler, denn genau zwischen diesen beiden Bands bewegt sich die Inselmeute: dem hoch Technischen der 'Kranken Engel', gepaart mit der stumpfen, brutalen Genauigkeit der Truppe um Obergrunzgurgler Frank Mullen. Und eben jene Band des Herrn Mullen, nämlich Suffocation hat sehr tiefe Spuren im musikalischen Schaffen TTBs hinterlassen.
Waren diese nicht sogar Mitbegründer einer ganzen Szene, die brutalsten Death Metal mit immenser technischer Versiertheit zu einem völlig neuen Level anhoben. Obwohl auch ein kleiner Spritzer Dying Fetus und Misery Index auszumachen ist.
Und in die erste Liga der Technik-Frickler versuchen Trigger The Bloodshed nun mit ihrer zweiten CD vorzudringen.
Diese unterscheidet sich zum Vorgänger auf jeden Fall, indem auch mal der Fuß vom Gaspedal genommen wird, allerdings keine typischen Breakdown-Geschichten, wie noch auf der ersten CD, was der ganzen Chose wesentlich mehr Drive und noch mehr Power verleiht. Natürlich gibt's noch genügend Parts, die jenseits der Schallmauer gespielt werden, was mich immer zu der Überlegung führt, wann denn die Herrn Musiker angefangen haben ihre Instrumente zu erlernen - im Mutterleib??
Es wird auf jeden Fall wesentlich songorientierter gespielt als noch auf dem Vorgänger, und auch der Lead-Gitarre werden ein ums andere mal Freiräume geschenkt, die selbige auch sehr gut zu nutzen weiß, was nicht heißt, dass hier irgendwelche Schunkellieder dargeboten werden - Pah!!
Was TTB uns hier vor die Futterluke ballern ist ein 34-minütiger Bastard aus fiesem Gegurgel, höllischer Geschwindigkeit und verflucht viel Aggression, gepaart mit einer druckvollen Produktion, der mit Sicherheit Fans von Suffocation, Dying Fetus, Misery Index oder neueren Morbid Angel nicht enttäuschen wird.
Line-up:
Jonny Burgan (vocals)
Rob Purnell (lead guitar)
Martyn Evans (guitar)
Max Blunos (drums)
Dave Purnell (bass)
Tracklist
01:The Great Depression
02:Warbound
03 Sanctuary Of The Wretched
04:The Scouring Impurity
05:The Dead World
06:Interlude - I
07:Contemporary Perception Narcotics
08:Dessicate Earth
09:The Infliction Of Tophet
10:Disfigured Anonimity
11:Terminus
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