Triumph aus Kanada sind eine Band, die in Europa bedauerlicherweise viel zu wenig Beachtung gefunden haben, liefern sie doch neben Bands wie Journey, Survivor und nun auch Pride Of Lions auf "The Sport Of Kings" waschechten AOR. Es ist sozusagen ein Muster, soll heißen, dass man diese Musikrichtung kaum besser spielen kann, als es das Trio auf diesem Silberling getan hat.
Hatte man sich auf "Allied Forces" (1981) und "Never Surrender" (1983) noch dem Hard Rock verschrieben, wechselte die Band erstmals ihren Stil in Richtung AOR auf Thunder Seven (1984). Diese Tendenz wurde auf "The Sport Of Kings" noch weiter vertieft, was dazu führte, dass Triumph mit "Somebody's Out There" einen richtigen Hit landen konnten. Gut für die Kasse, ohne Zweifel, allerdings musste man auch damit rechnen, dass sich Fans der alten Schule abwenden würden. Nun, der Markt in Amerika ist ohnehin anders und so konnten Triumph ohne Gefahr diese Scheibe einspielen.
"The Sport Of Kings" erschien erstmals im Jahr 1986 und wurde nun von Sanctuary Records nochmals aufgelegt. In einem wirklich guten Sound ertönen die alten Songs und da Jim Peterik mit Pride Of Lions den AOR erst kürzlich wieder in Erinnerung gerufen hat, ist diese Scheibe für Fans dieser Stilrichtung ein absolutes Muss.
Diese Platte lässt zwar in weiten Teilen eine gewohnte Härte vermissen, auf der anderen Seite hält sie auch über die gesamte Spielzeit ihr Niveau. Das bereits beschriebene "Somebody's Out There" sticht da noch mal heraus, aber auch die Ballade "Just One Night" ist selten schön. AOR-Platten laufen oft Gefahr, am 'Schnulz' zu zerschellen, diese Scheibe bleibt jedoch äußerst standfest.
Das liegt daran, dass die Songs wirklich gekonnt geschrieben und die Band zu jeder Zeit an den richtigen Stellen harmoniert. Rik Emmett bekommt mit "Embrujo" seinen gewohnten instrumentalen Ausritt und "In The Middle Of The Night" schließt das Album nochmals balladesk. Ich habe die Band nach der damaligen Veröffentlichung leider aus den Augen verloren und freue mich, dass die Re-Releases bei mir ein nettes 80er-Jahre-Feeling hervorrufen.
Line-up:
Rik Emmett (guitars & vocals)
Gil Moore (drums & vocals)
Mike Levine (bass & keyboards)
Spielzeit: 42:47, Medium: CD, Sanctuary / Castle, 2006 (1986), AOR
01:Tears In The Rain (3:55) 02:Somebody's Out There (4:04) 03:What Rules My Heart (3:52) 04:If Only (4:00) 05:Hooked On You (3:22) 06:Take A Stand (4:33) 07:Just One Night (3:40) 08:Embrujo (Instrumental) (1:29) 09:Play With The Fire (5:18) 10:Don't Love Anybody Else But Me (3:55) 11:In The Middle Of The Night (4:34)
Ralf 'Jogi' Ruhenstroth, 18.08.2006
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