Manche Dinge springen einem nicht direkt ins Auge und nach manchen Schätzen muss man richtig suchen. Einen solchen Schatz hat die niederländische Band Troublemagnet produziert und (fast) keiner hat es bisher gemerkt. Das wird sich hoffentlich noch ändern.
Troublemagnet haben sich vor knapp zwei Jahren im niederländischen Weert ( ca. 40 km von Mönchengladbach in der Provinz Limburg gelegen) gegründet. Da alle Mitglieder schon langjährige Erfahrung im Musikgeschäft gemacht haben und bereits Banderfahrung hatten, fing die Truppe direkt mit einem professionellen Background an. Schnell wurden die ersten Gigs klargemacht, wobei man den allerersten Auftritt im Vorprogramm von
King's X hatte. Im Pit-Studio in Weert, was praktischerweise Sänger
Hans Reinders gehört, wurde dann im Laufe des letzten Jahres das vorliegende Debüt eingespielt.
Musikalisch gibt es einen Mix aus 70s-Rock (
Led Zeppelin), etwas
Jimi Hendrix und einem guten Schuss 90er-Grunge à la "Alice In Chains". Der zuletzt genannte Einfluss verwundert nicht wirklich, denn nebenbei singt
Hans Reiners auch noch in der
Alice In Chains-ributband
Chained Alice.
Da wäre zum einen die unheimlich facettenreiche Stimme von Sänger
Hans, der in den 39 Minuten Laufzeit ein breites Spektrum abdeckt. Nach knapp 10 Sekunden des Openers "Afternoon Sorrow" glaubt man seinen Ohren nicht, denn man könnte Stein und Bein schwören, dass da gerade
Alice In Chains läuft. Bei der tollen Akustikballade "Reasons" (mit etwas
Cat Stevens-Flair) klingt
Hans dann wie
James Bradfield von den
Manic Street Preachers während man bei "God Ain't Interactive" an
Ian Astbury von
The Cult erinnert wird.
Die gute Produktion (sehr passender trockener Sound) und die virtuose Gitarrenarbeit von Vince Vanderloo ( man höre sich nur mal das Solo beim Opener an) sind ebenfalls vorzüglich. Am wichtigsten sind aber die Songs und die Melodien und da hat man wirklich starkes Material am Start. Neben den bereits erwähnten Liedern ist auch noch "Sick Joke" ein echtes Highlight. Die neun Stücke sind alle auf konstant hohem Niveau und Ausfälle gibt es nicht. Mit dem ebenfalls akustischem "Fearless" endet die etwas kurze Platte, aber wenn man wie die Band auf Füllmaterial verzichtet und nur Knaller auf das Album packt, kann man das auch gerne verzeihen.
Bei "Flies Everywhere" handelt es sich um ein echtes Juwel, was entdeckt werden möchte. Wer gerne oben genante Bands hört und auf einen originellen Mix dieser Gruppen steht, kann mit der CD nicht falsch machen. Unbedingt mal auf MySpace reinhören !!!