Wenn man sich auf die Suche nach fünf jungen talentierten und selbstbewussten Männern macht und dabei im Ruhrpott, genauer gesagt in Duisburg, landet, hat man gute Chancen, auf Trustgame zu stoßen.
Im Juni 2008 steht ihr Erstling "Trustgame" in den Regalen der Musik-Shops und hofft freudig auf Abnehmer. Und die dürften nicht lange auf sich warten lassen, denn dieses Album kann man ohne Reue als äußerst gelungen bezeichnen.
Mittelpunkt dieser musikalischen Veranstaltung ist definitiv Sänger und Gitarrist Thorsten Schwesinger, der mit seiner herausragenden Stimme problemlos mit Nickelback, 3 Doors Down und ähnlichen international bekannten Vertretern mithalten kann. Emotionen, Leidenschaft, Wut, er beherrscht das komplette gesangliche Spektrum, um die ZuhörerInnen in seinen Bann zu ziehen. Hier macht es wirklich Freude, zu lauschen.
Der beste Sänger nutzt jedoch nichts, wenn nicht eine druckvolle Mannschaft für das geeignete Fundament sorgt. Mit Thomas Kennel (Bass, Vocals) und Beray Habip an den Drums, hat sich genau die richtige Fraktion gefunden. Wuchtig und dynamisch ziehen sie ihre Rhythmuswände hoch, nehmen sich im richtigen Augenblick zurück und das Tempo heraus, um wenige Takte später den jeweiligen Song mit aller verfügbaren Härte weiter voranzutreiben.
Gleichzeitig steuern Gitarrist Florian Hegemann und Keyboarder Kai Schumacher spannungsgeladene und melodiöse Passagen bei, die je nach Erfordernissen von getragener Leichtigkeit zu hartem Sattdampf und wieder zurück führen. Gitarrensoli, die es in sich haben, sind hierbei eine Selbstverständlichkeit.
Breaks und Tempiwechsel beherrschen Trustgame mühelos, was die einzelnen Songs zugleich abwechslungsreich und anspruchsvoll gestaltet. Hier kommt garantiert keine Langeweile auf. Im Gegenteil. Jedes Lied bildet eine in sich geschlossene Einheit, mit der erforderlichen Dramaturgie ausgestattet und von den benachbarten Tracks deutlich abgegrenzt. Einheitsbrei findet man hier auch nach wiederholtem Durchhören nicht, Kreativität in Komposition und Darbietung heißt das Motto.
Aus klassischem Grunge, Nu Metal, Punk und Rock haben Trustgame eine astreine und brisante Mischung geschaffen, die in Sachen Professionalität und Unterhaltungswert nichts zu wünschen übrig lässt.
Die Truppe stellt unter Beweis, dass es neben der populär-kommerziellen akustischen Gehörverschmutzung noch Bands gibt, die etwas ganz anderes zu bieten haben.
Nämlich Spaß am Spielen, das richtige Augenmaß, wie ein abwechslungsreicher Song gestaltet sein muss und die ausgezeichnete Beherrschung ihrer Instrumente. Ohne zu Übertreiben hat tatsächlich jeder einzelne Titel das Zeug, zum Hit zu werden. Es ist selten, Qualität in einer so geballten Ladung vorzufinden.
Allerdings darf man nicht unerwähnt lassen, dass Trustgame schon 2006 ein 4 Track-Demo veröffentlicht hat, dessen Material auf dem jetzigen Debüt enthalten ist. Was andere in kürzester Zeit auf den Markt schleudern, hat hier Zeit zum Reifen gehabt und das dürfte auch Trustgames Erfolgsrezept sein.
Die Mannen aus Duisburg zählen zweifelsohne zu den erfreulichsten Newcomern des Jahres. Schon jetzt darf man der weiteren Entwicklung von Trustgame mit Spannung und Neugier entgegensehen. Wenn ihnen der Erfolg nicht vergönnt sein sollte, wem dann?!
Line-up:
Thorsten Schwesinger (vocals, guitar)
Florian Hegemann (guitar)
Kai Schumacher (keys, electronics)
Thomas Kennel (bass, vocals)
Beray Habip (Drums)
Tracklist |
01:Whatever You Say
02:Break Us Down
03:Dickcheeze
04:Just Some Words
05:Notorious
06:Good-bye Harbour
07:Vacuum
08:My Satellite
09:Tired Man
10:Dna
11:Sometimes
12:Just Some Words (Video)
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