Zunächst ein dickes Lob für die beigelegte Info-Mappe, welche mir in solchem Umfang recht selten vorkommt. Ihr Opener "Gib mir Zeit" erinnert mich von den Stimmbändern sofort an
Klaus Lage. Auch inhaltlich weiß das Teil im Stil
Lages zu überzeugen und dieser legte bekanntlich großen Wert auf sinnvolles Textgut. Instrumental wird der Zuhörer mit schönem erdigen Deutsch Rock verwöhnt. Auf den Punkt gekommen, besteht der Silberling aus einer Mischung aus
Puhdys,
Lage, 'nem Schuss
Rio Reiser und etwas
Silbermond. Aha, nach "Flucht nach vorn" wird mir bewusst, dass das Trio sich die Arbeit des Textvortragens auf
Tino Gutsche und
Frank Märtens verteilt haben.
Wobei einer von beiden recht rockig, der andere mit hohen Tonlagen zu überzeugen weiß.
Song Nummer drei und gleichzeitiger Titeltrack, "Star in Deiner Welt" kann ich getrost als Anspieltipp empfehlen! Gutes spielstarkes Teil. Weitere Highlights der Tonkonserve sind "Sag mir", (schöne Ballade), das 'pfeifende' "Talent", "Das Leben ist kostbar" (Im Stil der
Ärzte) und "Festival". Desweitern überzeugt die Scheibe mit viel Gefühl und Ehrlichkeit. Instrumental wirken sie sehr eingespielt, versprühen angenehmes Feeling bei der Zusammensetzung von Noten und Texten. Sicher, Fans der Metal- und Heavy Hard Rock-Sparte wird die Platte vermutlich zu soft erscheinen und wer auf musikalische Auswüchse hofft, der wird ebenfalls vergebens Ausschau halten. Das dürfte der Band ziemlich egal sein, denn die Kapelle hat sich bewusst für ihren Stil entschieden, der sich hauptsächlich auf die Textzeilen und deren Inhalt konzentriert. Da würde es nur wenig Sinn machen, diese tolle Gabe durch Gitarrengeschredder, massive Drum-Einlagen oder extrem tiefe Bassläufe zu übertünchen. So werden die Songs in ein soft-rockiges Melodienkleid gesteckt, das den Vorteil hat, sich gut einzuprägen.
Auch wenn ich mir ab und zu mein Hirn vom Hard Rock wegblasen lasse, muss ich (gern) gestehen, dass die ostdeutsche Truppe guten Deutsch Rock mit anspruchsvollen Texteinlagen bietet, der sogar mir gefällt. Die Band hat zumindest die Chance eines Reinhörens verdient.