Tune Circus / The Sound Of Breaking Waves
The Sound Of Breaking Waves Spielzeit: 32:26
Medium: CD
Label: Sub Sounds, 2015
Stil: Alternative Rock

Review vom 02.02.2015


Holger Ott
Der Klang sich brechender Wellen kann auch ein Vorzeichen für eine schlimme Naturkatastrophe sein. Im Fall der neuen CD "The Sound Of Breaking Waves" der vier Schwaben Tune Circus ist es eher der Wohlklang, den dieses Geräusch am Meer mit sich bringt. Das Quartett, dessen Musik im alternativen Rockbereich wandelt, kann mit Stolz behaupten bereits einige Erfolge erzielt zu haben. So wurden sie 2007 vom SWR mit dem Preis als bester Newcomer geehrt und erhielt ein Jahr später den Deutschen Rock- und Pop-Preis für das beste Album. Viele Touren mit namhaften Bands der deutschen und internationalen Szene verhinderten bis dato, an einem Nachfolger ihres gekrönten Debüts zu arbeiten. Nun ist die Scheibe endlich da und der Hörer darf staunen, was die Jungs geleistet haben. Zeit wurde es ja, wenn man das mal so sagen darf.
Mit einer Laufzeit von lediglich 32 Minuten ist die Scheibe zwar etwas kurz geraten, aber dafür bietet sie reichlich musikalische Abwechslung, inklusive mindestens zwei Ohrwürmern. Insgesamt zehn Tracks, die alle sehr gut hörbar sind, ohne dass ein Gefühl aufkommt, bei dem man die CD abschalten möchte.
Was öfter bei alternativen Bands zum Tragen kommt, ist auch hier der Fall. Wie ich finde, ist der Gesang etwas zu gleichförmig. Sänger Robert Reister gönnt sich selbst keine Höhepunkte. Diese werden vielmehr von seinen Instrumentalisten geleistet. Die Gitarre ist dabei herausragend und liefert immer neue Klangvariationen, die sich zwischen soft und heavy bewegen. Bei fast allen Songs legt Gitarrist Mathias Kemm nach der Hälfte der Spielzeit eine deutliche Schippe drauf und quält seinen Sechsaiter mit wachsender Freude. Mike De Silva an den Trommeln legt mehrere gute und ungewöhnliche Grooves vor und Jan Petersen treibt mit seinem Bass die Fuhre ordentlich nach vorne.
Ich bin mit "The Sound Of Breaking Waves" mehr als zufrieden. Als unbedingte Anspieltipps kann ich "Time Is The Enemy" und "Let It Go" empfehlen. Einmal hitverdächtig und einmal ein Softsong, der sich im weiteren Verlauf zum Heavy-Monster entwickelt. Leider sind diese musikalischen Ergüsse alle zu kurz, um sie richtig genießen zu können. Ich wünsche mir bei den meisten Stücken mehr Zeit und somit mehr von diesen großartigen Gitarrenpassagen.
Line-up:
Robert Reister (vocals)
Mathias Kemm (guitar)
Jan Petersen (bass)
Mike De Silva (drums)
Tracklist
01:Time Is The Enemy
02:Rock'n'Roll Baby
03:The Travelers
04:Too Late
05:London Town
06:Evil I
07:Blow Those Fuckers Away
08:Let It Go
09:Daddys Girl
10:Until The End
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