Turbowolf / Covers EP Vol. 1
Covers EP Vol. 1 Spielzeit: 13:32
Medium: EP
Label: Hassle Records, 2012
Stil: Alternative Rock, Punk


Review vom 20.01.2013


Udo Gröbbels
Wölfe mit Schrammelrock
Ziemlich genau vor einem Jahr veröffentlichte das Quartett von Turbowolf sein selbstbetiteltes Debüt. Die aus dem englischen Bristol stammende Combo bekam damals bei den bekannten britischen Musik-Magazinen durchweg gute bis sehr gute Kritiken. Ihre Mischung aus Schrammelrock, Punk und psychedelischen Einflüssen kam gut an und zur neuen Tour brauchte man noch eine Veröffentlichung. Daher erscheint nun die mit gerade mal vier Liedern und noch nicht mal 14 Minuten Spielzeit kurze "Covers EP Vol. 1". Leider hat sich die Band damit keinen Gefallen getan, aber dazu später mehr.
Coverversionen und ihr Sinn
Coverversion gibt es schon seit Beginn der Rockmusik. Auf ihren jeweils ersten Alben haben sowohl die Beatles als auch die Stones diverse Fremdkompositionen zum Auffüllen benutzt. Sinn machen Coverversion aber eigentlich nur, wenn sie sich doch grundlegend vom Original unterscheiden. Paradebeispiele sind z. B. "All Along The Watchtower" (Dylan, Hendrix) oder "Blinded By The Light" (Springsteen, Manfred Mann). Turbowolf haben sich hier nun an vier Cover rangewagt, die leider alle komplett durchfallen. Den Anfang macht "See Through Head" von den Schweden The Hives. Turbowolf covern hier einen Schrammelrock-Song und machen daraus einen Schrammelrock-Song. Klingt wie das Original, nur irgendwie fehlt der Coolness-Faktor der Hives. Immerhin versucht man sich anschließend mit "Electric Feel" von MGMT an einem genrefremden Song. Guter Vorsatz, aber lausige Umsetzung. Aus dem Elektro-Pop-Song macht man eine Art Stoner Rock-Nummer. Alleine das scheppernde Schlagzeug macht schon alles kaputt. Danach folgt "Captain Caveman" von der Band Lightning Bolt, von der ich bisher noch nie etwas gehört hatte. Hier ist man wieder zurück in der Schrammelrock-Liga und, wie schon beim Opener, ist auch diese Version, da sehr nahe am Original, absolut überflüssig. Zum Schluss vergeht man sich noch mit "Somebody To Love" an einer der Hippie-Hymnen überhaupt. Das sicherlich allen bekannte Original von Jefferson Airplane wird hier auch völlig unmotiviert runtergerockt.
Nicht nur durch Unoriginalität, sondern auch durch eine extrem schlechte Produktion, zeichnet sich "Covers EP Vol. 1" aus. Schon lange konnte ich nicht mehr mit so gutem Gewissen das 'Wasted Time'-Prädikat vergeben. Diese EP braucht wirklich kein Mensch und falls es irgendwann doch mal "Vol. 2" geben sollte, kann es nur eine Steigerung geben. Sorry, Jungs, aber das war gar nichts.
Line-up:
Chris Georgiadis (vocals, keyboard)
Andy Gosh (guitar)
Joe Baker (bass)
Blake Davies (drums)
Tracklist
01:See Through Head
02:Electric Feel
03:Captain Caveman
04:Somebody To Love
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