Walter Trout Power Trio / 28.03.07
Support: Danny Bryant's RedEyeBand
Zeche, Bochum
Walter Trout Power Trio Walter Trout Power Trio
Support: Danny Bryant's RedEyeBand
Zeche, Bochum
28. März 2007
Stil: Blues
Konzertbericht
Fotos: Christoph Kleinhubbert


Artikel vom 03.04.2007


Michael 'Mike' Schröder
Danny Bryant's RedEyeBand

Danny BryantWalter Trout hat wirklich ein feines Händchen, wenn es darum geht, junge, talentierte Künstler als Support für seine Tour zu verpflichten. Diesmal hatte er den 26-jährigen Danny Bryant und seine RedEyeBand in die Zeche Bochum mitgebracht, und der verstand es, dem Publikum den Kopf ordentlich zu verdrehen. Bluesrock, mal gefühlvoll, mal aggressiv, mit dem nötigen Rotz in der Stimme, sind die Attribute, die Dannys Musik ausmachen. Bei den langsameren Songs wurde es selbst den Härtergesottenen Jungs vor der Bühne warm ums Herz. So gefühlvoll präsentierte der Gitarrist seinen Blues. Der gute Sound tat sein übriges. Selbst nach dem Konzert hörte ich noch einige Besucher begeistert über diesen Auftritt reden.
Danny BryantDanny Bryant machte mit seiner roten Fender und dem Marshall-Stack mächtig Druck. Bei seinen Soli setzte er hin und wieder mal einen Wah-Wah ein. Allerdings wohl dosiert und nicht übertrieben, wie man es von vielen anderen Musikern dieses Genres kennt. Ich will hier aber keine Namen nennen ;-). Sehr zurückhaltend spielte Ken Bryant den Bass, er hätte für meinen Geschmack ruhig etwas mehr aus sich rausgehen können. Sein Spiel beschränkte sich leider nur auf das Nötigste. Mit Dave Raeburn, der das Schlagzeug bediente, verhielt es sich ähnlich. Ich denke, dass noch reichlich Potenzial in dieser Band steckt und wenn Danny ab und zu mal lächelt und etwas mehr Kontakt zum Publikum aufnimmt, hat er die Chance zu einem der ganz Großen im Blues zu werden. Das musikalische Gespür hat er auf jeden Fall. Aber der Mann ist ja noch jung und lernfähig.
Nach ca. 40 Minuten hinterließ Danny Briant's RedEyeBand ein begeistertes Publikum, das ihm sogar noch eine Zugabe abnehmen konnte. Da werde ich in Zukunft die Tourdaten der Band mal genau im Auge behalten, denn ich möchte gerne mal ein komplettes Konzert der Musiker sehen und bin sicher nicht der Einzige, der das will.
Line-up:
Danny Bryant (guitar, vocals)
Ken Bryant (bass)
Dave Raeburn (drums)
Walter Trout Power Trio

Walter TroutNach der 20-minütigen Umbaupause enterte das Walter Trout Power Trio die Bühne. Power Trio wohl deshalb, weil Keyboarder Sammy Avila auf dieser Tour nicht dabei war. Sehr schade, denn so gab es leider keinen Kontrast zu den ellenlangen Soli Walter Trouts, dessen Gefiedel im Laufe des Abends doch sehr ermüdend wurde. Auch Walter machte vom ersten Ton an mächtig Druck und war sichtlich gut aufgelegt. Die Band, die sehr gut eingespielt wirkte, zeigte keinerlei Schwächen. Auch Rick Knapp, der nach dem Tod von Jimmy Trapp, der am 24. August 2005 an den Folgen einer Herzkrankheit im Alter von 52 Jahren starb, den Bass übernahm, konnte mit einem soliden Fundament überzeugen.
Walter TroutLeider agierte Walter ausschließlich auf der rechten Seite der Bühne und ignorierte die Linke völlig, auf der wir uns befanden, und so standen wir gute zwei Stunden vor der leeren Bühne, wenn man mal von den Gitarrenamps des Gitarristen absieht. Das fand ich dann doch sehr unprofessionell. Lediglich einmal ließ sich der Meister für ca. 10 Sekunden, von 2 Stunden, bei uns sehen. Schade! So blieb uns nichts anderes übrig, als den Rücken Walter Trouts anzuschauen oder auf seine Verstärker zu starren.
Joey PafumiNach der Hälfte des Konzerts holte Mr. Trout seinen Tourmanager Andrew Elt auf die Bühne, der einige Songs singen durfte. Das Gepose des Sängers wirkte allerdings ein wenig aufgesetzt, obwohl seine Stimme sehr gut war und so bekamen wir auf der linken Seite doch noch etwas zu sehen ;-). Ein Highlight an diesem Abend war das 8-minütige Schlagzeugsolo vom 'Meister der fliegenden Stöcke' Joey Pafumi. Er warf bei dem Solo seine Sticks meterhoch in die Luft, um sie sicher wieder aufzufangen und weiter zu spielen. Das Alles machte er so geschickt, dass man keine Unterbrechung des Schlagzeugspiels hören konnte. Sehr schöne artistische Einlage.
Walter TroutGegen Ende des Auftritts konnte Rick Knapp dann auch sein Können dem begeisterten Publikum vorführen. Er lieferte sich mit Walter Trout eine Saitenschlacht, die es in sich hatte. Die beiden Musiker gaben alles an ihren Instrumenten, ohne je die Kontrolle über das Geschehen zu verlieren. Dann war erst mal Ende. Doch das begeisterte Publikum ließ nicht locker und erstritt mit Zugaberufen und rhythmischem Geklatsche noch eine Zugabe, die die Band gerne gab. Auch Andrew Elt wurde noch mal auf die Bühne geholt um mit dem letzten Song zu einem würdigen Konzertabschluss zu kommen. Nach gut 2 Stunden war dann aber endgültig Schluss und die Bluesfans gingen zufrieden nach Hause, zumindest die, die auf der rechten Seite der Bühne standen.
Line-up:
Walter Trout (guitar, vocals)
Rick Knapp (bass)
Joey Pafumi (drums)
Bilder vom Konzert
Danny Bryant    Danny Bryant    Ken Bryant
Dave Raeburn    Walter Trout    Walter Trout
Walter Trout    Andrew Elt
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