Möchtegern Gitarrenhelden gibt es viele auf der Welt. Doch ob die am Thron der Riffgötter kratzen können, ist die Frage. Auf diesem Album schickt sich der Spanier David Valdes an, sich zwischen Yngwie Malmsteen und Tony Iommi einzureihen.
Ob ihm das gelingt?
Kuckt man sich erst nur das Cover an, herrscht schon einmal Verwirrung. Man erwartet eigentlich eher ein leicht heroisch beschränktes Power-Metal Album á la Hammerfall, wenn man den Mann, der von einem Blitz getroffen wird, sieht. Die Songs deuten schon eher an, woran man musikalisch geraten ist. "Run Up The Melody" sagt ja wohl schon alles.
Wenn man die CD einschmeißt, sieht man sich in seinen Erwartungen bestätigt. Ein erst mal lockerer Rhythmus setzt ein und nach kurzer Aufwärmphase folgt ein Solo dem nächsten.
Das geht auch erst einmal so weiter, bis bei Track fünf die Überraschung folgt. Herr Valdes covert doch tatsächlich J.S.Bach. Relativ gut zu erkennen und auch nicht mehr ganz so erstaunlich, wenn man die Einflüsse von David Valdes kennt. Der hat nämlich nicht nur in der semi-bekannten Death-Metal-Band Witch gespielt, sondern, wohl auch dank seiner Eltern, die Klassik für sich entdeckt. Ein weiterer Einfluss, laut seiner Homepage, ist Meshuggah. Das spiegelt sich gut in den Songs wieder, die mit teilweise recht vertrackten Rhythmusmustern versehen sind, die der Session-Drummer Ferran Roch gut meistert. Auch die Stakkato-Rhythmusgitarre ist ein typisches Meshuggah-Trademark. Aber zurück zu den Liedern.
Es geht weiter mit mehr eindrucksvollen Soli (teilweise auch im Midtempo-Bereich), bis das zweite Mal J.S.Bach hervorgekramt wird. Erstaunlich sind jetzt die ruhigen Akzente, die sich in den einzelnen Tracks immer mal wieder hervortun. Davon hätte es ruhig mehr geben können. Der Hammer ist noch der letzte Track "Far Away", der tatsächlich weit weg von der Platte angesiedelt ist. Wohl als Fade-Out der Scheibe gedacht, ist er dank seiner absoluten Gleichtönigkeit ein totaler Gegenpol zum Album.
So bleibt ein typisches Solo-Werk eines Gitarrenhelden, das jetzt nicht so toll ist, aber Fans von solchen Silberlingen durchaus gefallen könnte. Es ist sehr schwer, hierzu eine einigermaßen objektive Wertung abzugeben, deshalb lass' ich es bleiben.
Line-up:
David Valdes (guitar, bass, keyboards)
Ferran Roch (drums)
Tracklist |
01:Beyond Universe
02:Run Up The Melody
03:Return To The Shadows
04:Imhotep
05:Bouree, J.S.Bach
06:Lake of Silence
07:In Darkness
08:Heart Of Pharaohs
09:Castle In Heaven
10:1099 Adagio, J.S.Bach
11:Speed Metal Cop
12:Voices In Deep
13:Far Away
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