Auf den Namen
Elias Viljanen dürfte so ziemlich jeder schon einmal gestoßen sein, der sich zum Liebhaber melodischen Metals im Dunstkreis von
Helloween oder
Stratovarius zählt, bearbeitet doch der 34-jährige Wodkaliebhaber (ja, ja, Finnen und Hochprozentiges...) bei einer der führenden finnischen Bands aus diesem Genre die Gitarre, nämlich den für stets erstklassige Qualität bekannten
Sonata Arctica.
Nun liegt mit "Fire-Hearted" nach "Taking The Lead" und "The Leadstar" bereits das dritte Solowerk von Elias vor, und zwar überwiegend mit Ausnahme von zwei Songs ein rein Instrumentales.
Zunächst einmal ist es ja so, dass sobald ein versierter Gitarrist sich an ein Instrumentalalbum macht, bei mir so einige Alarmsirenen heulen, insbesondere wenn im Beipackzettel der Plattenfirma mit Superlativen der Sorte »Wie oft ist dir ein instrumentales Gitarrenalbum untergekommen, das du als Ganzes hören möchtest?« um sich geschmissen wird. Und das ist eine wirklich berechtigte Frage, viele solcher Werke verlieren sich zu oft in endlosen, zwar handwerklich beeindruckenden instrumentalen Versatzstücken, aber meist ohne einen zusammenhängenden Faden und dafür mit viel Langeweile.
Wie gut, dass es nur bei der Befürchtung geblieben ist, hat
Elias hier doch ein wunderbares und spannendes Melodic Metal-Album geschaffen, bei dem die Gitarre zwar sehr gut die Vocals ersetzen, sich aber in den richtigen Momenten auch zurücknehmen kann, um den restlichen Instrumenten und dem jeweiligen Song selber genug Luft zu lassen. Die meisten Stücke bewegen sich im Midtempo, als Ausnahme seien hier das traurig-schöne "My Guiding Light", eine reine Akustiknummer, und das etwas tiefer und härtere klingende "Showstopper" genannt.
Marco Hietala von
Nightwish und
Tony Kakko von
Sonata Arctica steuern bei zwei Nummern als Ausnahme vom restlichen Album Gesang bei, übrigens sind diese gar nicht so weit von den letzten, nicht mehr ganz so schnellen
Sonata Arcitca-Stücken entfernt. Weitere prominente Hilfe gibt es vom
Apokalyptica-Drummer
Mikko Siren und
Evergrey-Basser
Jari Kainulainen.
Fazit: Im Plattenregal darf ein Jeder zugreifen, der bei seiner Dosis Melodic Metal nicht unbedingt Tempo und Gesang braucht. Gute Scheibe!