U.D.O. / Rev-Raptor
Rev-Raptor Spielzeit: 51:10
Medium: CD
Label: AFM Records, 2011
Stil: Heavy Metal

Review vom 25.05.2011


Marius Gindra
Eigentlich beehrt uns das Solinger Heavy Metal-Absolutum Udo Dirkschneider schon seit seinem Mitwirken am 1979er Accept-Debütalbum in schöner Regelmäßigkeit mit einer neuen Scheibe. Deshalb steht nun nach fast zwei Jahren Wartezeit seit dem Vorgängerwerk "Dominator" das mittlerweile 13. Studioalbum seines Solo-Schaffens an, das nunmehr fünfte über AFM Records.
Nun, was erwartet den Hörer, wenn vorne der klassische U.D.O.-Schriftzug prangt? Klassischer Teutonic Metal in Vollendung natürlich! Klar kann man hier wieder die aktuelle Diskussion entfachen, ob es nicht besser gewesen wäre, die aktuelle Accept-Reunion mit ihm persönlich zu starten oder ob es so besser ist, wie es nun kam. Eine schwierige Frage, die sich jeder Fan selbst beantworten muss. Ein absolut indiskutabler Fakt ist allerdings, dass jedes Stück Tonkunst, bei dem unsere kleine, kreischende Kettensäge mitwirkt, sofort zu Gold zu mutieren scheint. Und das ist auf "Rev-Raptor" wieder einmal nicht anders: Die Produktion fährt mit einem ähnlichen Klangbild auf, wie es seit dem Vor-Vorgänger "Mastercutor" in etwa der Fall ist. Auf eine gewisse Weise steril, aber nicht herzlos und gleichermaßen druckvoll, was in einigen Momenten zumindest von der Instrumentalfraktion aus gesehen so klingt, als würden Rammstein endlich anständigen Heavy Metal spielen. Doch Vergleiche mit dem Berliner Kommerz-Kommando sind eigentlich pure Gotteslästerung! Als besondere Highlights der Scheibe würde ich die Accept-artigen Teutonen-Metal-Ohrwürmer "Motor-Borg", meine beiden persönlichen Favoriten "Dr. Death" und "True Born Winners", das einigen Fans vielleicht bereits von der Vorab-Single bekannte "Rock'n'Roll Soldiers" und "Pain Man" nennen. Doch auch zu Balladen geneigte Headbanger werden wieder ihre hellste Freude auf dem aktuellen Langeisen haben: So sind mit "I Give As Good As I Get", "Fairy Tales Of Victory" und dem Rausschmeißer "Days Of Hope And Glory" gleich drei klassische Udo-Tränendrücker, mit "Underworld" eine äußerst gelungene Halbballade vertreten.
Für mich persönlich ist "Rev-Raptor" (das es auch als Vinyl-Version geben wird) ein weiterer vertonter Beweis, dass Udo nach wie vor die wohl größte Konstante im deutschen Heavy Metal ist und sozusagen - vielleicht mal abgesehen von erhöhtem Genussmittelkonsum - als einheimisches Pendant zu Herrn Kilmister gezählt werden kann. Denn in einem haben sie eine wichtige Gemeinsamkeit: Jeder neu erscheinende Release ist ein weiterer O(h)rgasmus und braucht keine große, neuartige Innovation, um die Gefolgschaft vom Hocker zu hauen! Auch wenn der aktuelle Output nicht ganz an die Götterwerke seines persönlichen Schaffens drankommt:
8 von 10 RockTimes-Uhren sind hier das Minimum!!! Well done!
Line-up:
Udo Dirkschneider (vocals)
Stefan Kaufmann (guitar)
Igor Gionola (guitar)
Fitty Wienhold (bass)
Francesco Jovino (drums)
Tracklist
01:Rev-Raptor (03:41)
02:Leatherhead (04:09)
03:Renegade (03:29)
04:I Give As Good As I Get (04:19)
05:Dr. Death (03:46)
06:Rock'n'Roll Soldiers (04:16)
07:Terrorvision (03:59)
08:Underworld (04:18)
09:Pain Man (03:53)
10:Fairy Tales Of Victory (04:01)
11:Motor-Borg (03:24)
12:True Born Winners (03:26)
13:Days Of Hope And Glory (04:29)
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