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Ultravox / Return To Eden
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Rückkehr ins Paradies
Wohl kaum eine andere Band hat es in den 80ern so gut verstanden, Popmusik mit Anspruch zu komponieren als die Briten von Ultravox. Nach drei erfolglosen Alben kam mit dem Einstieg von Sänger, Gitarrist, Keyboarder und Songwriter Midge Ure die Wende und bereits das erste Album in der dieser neuen Besetzung, "Vienna", wurde ein großer Erfolg. Knapp 30 Jahre später haben sich dann Midge Ure und Keyboarder Billy Currie getroffen und man beschloss nochmals auf Tour zu gehen. Das Ergebnis war neben dem Konzert in Duisburg (dem damals einzigen Auftritt in Deutschland) auch u.a. ein Gastspiel im Londoner Roundhouse , was für die vorliegende CD/DVD komplett aufgezeichnet wurde.
Darf es auch ein bisschen mehr sein?
Es erscheint heutzutage wirklich kaum noch ein Album als 'normale' CD. Nein, es muss schon etwas Besonderes sein und mindestens zwei verschiedene Editionen dürfen es auch sein. Auch "Return To Eden" erscheint in zwei Versionen. Die zu dieser Rezension vorliegende Einzel-CD enthält 13 der 18 beim Konzert dargebotenen Songs. Die andere, wesentlich interessante, Version, bietet als Doppel-CD alle Stücke plus einer DVD, die neben dem kompletten Konzert noch eine Dokumentation über die Reunion enthält. Da mir diese aber nicht vorliegt, bezieht sich die Plattenbesprechung auf die Einzel-Edition, die aber auch genug tolle Musik zu bieten hat.
Popmusik als Kunstform
Den oben bereits erwähnten Anspruch der niveauvollen Popmusik können Ultravox auf diesen knapp 74 Minuten locker erfüllen. Das beginnt mit dem glasklaren und unheimlich voluminösen Sound. Dass die Songs ja teilweise 30 Jahre alt sind, hört man ihnen nicht an. Alles klingt zwar etwas Retro, aber nicht altbacken und immer noch so fesselnd wie früher. Dass Kunst und Anspruch nicht unbedingt widersprüchlich sein müssen, zeigen sehr schön der instrumentale Opener "Astradyne" oder das reine Synthie-Stück "Mr.X". Letztere Nummer unterstreicht eindrucksvoll, dass Keyboards live alles andere als steril oder eintönig klingen müssen. Ein weiterer Pluspunkt ist neben der gelungenen Songauswahl aus den bereits angesprochen Hits und etwas avantgardistisch angehauchten Tracks auch die Tatsache, dass man die Lieder nicht groß umarrangiert oder künstlich auf modern gestylt hat. Ultravox wissen, was ihre alten Fans wollen und das bekommen diese auch.
Natürlich gibt es zum Ende der CD hin die drei bekannten Klassiker ("Vienna", "Dancing.." und "Hymn") der Band. Besonders beeindruckend ist "Vienna", das von Midge Ure live mit einer solchen Leidenschaft und vor allem Präzision gesungen wird, dass man leicht eine Gänsehaut bekommt. Überhaupt ist Midge Ure das eigentliche Highlight der CD, denn der Gesang (hoffentlich nicht im Studio nachbearbeitet) ist absolut phantastisch. Selbst etwas schwächeren Nummern wie "Rage In Eden" verleiht er mit seinem Organ immer noch eine besondere Note. Die Großpackung sollte es dann doch sein
Freunde von anspruchsvoller (Pop)-Musik kann man die vorliegende Live-CD dieser außergewöhnlichen Band uneingeschränkt ans Herz legen. Man sollte aber schon ein paar Euro mehr investieren und dann doch die 'Großpackung' als Doppel-CD/DVD kaufen.
Ein zeitloses Live-Dokument mit viel Retro-Feeling. Passt !
Line-up:
Midge Ure (vocals, guitar, keyboard) Chris Cross (bass) Warren Cann (drums) Billy Currie (keyboard)
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