Unitopia / The Garden
The Garden Spielzeit: 49:36 (CD 1), 51:27 (CD 2)
Medium: Do-CD
Label: InsideOut, 2008
Stil: Prog & More

Review vom 03.11.2008


Michelle Karayilan
Vom fünften Kontinent, besser gesagt aus Australien stammen Unitopia. Bislang sind mir aus diesem Teil der Erde nur Aragon, Voyager und Vanishing Point bekannt, die sich jedoch nicht mit Unitopia vergleichen lassen. Ach ja, die bekanntesten dürften wohl AC/DC sein, wenngleich ich nun zugeben muss, mich nie mit deren Musik beschäftigt zu haben.
[das ist eine echte Bildungslücke! - die Schuluniform-Fraktion]
Aufmerksamkeit zog die Band mit dem in Eigenregie veröffentlichten Debüt "More Than A Dream" (2005) auf sich, für das sie recht gute Kritiken bekam. Im Jahr 2007 wurde das Werk dann von dem Label Unicorn Digital nochmals veröffentlicht.
In diesem Jahr unterzeichneten Unitopia bei InsideOut und "The Garden" erblickte das Licht der Welt. Es ist ein Konzeptalbum, bestehend aus zwei Silberlingen, dessen Songs Trost und Hoffnung spenden sollen. Es wird dabei auch die Frage aufgeworfen, was man selbst an sich verbessern muss, um bei anderen eine positive Veränderung zu erreichen. Dabei geht die Band in den 100 Minuten hoch melodisch zu Werke und spricht gleichzeitig mehrere Stile, wie Prog, Rock und auch ein wenig Jazz an.
Das bekommt man schon sehr eindrucksvoll im Longtrack "The Garden" zu hören, in dem sich Einflüsse von Genesis und Marillion der achtziger Jahre breit machen, was auch daher rühren mag, dass die Stimme von Mark Trueack von der Klangfarbe her zwischen Peter Gabriel und Fish pendelt. Fantastisch ist, dass durch die Verwendung von Samples, die Vogelgezwitscher und andere exotische Klänge imitieren, man tatsächlich das Gefühl vermittelt bekommt, sich in einem Garten zu befinden. Noch im selben Lied macht sich, etwa in der Mitte, der Vergleich zu The Tangent breit, was sicherlich am Spiel der Tasten und des Saxofons liegt.
Neben diversen Schlaginstrumenten, die auch in der orientalischen Musik zu finden sind, sorgt in "Angeliqua" die Gesangseinlage von Shireen Khemlani kurzzeitig für ein orientalisches Flair und das ist eins der wenigen Stücke, das mal richtig rockt. Auch das recht poppige "Here I Am" versteht zu gefallen. Sehr symphonisch, mit Flöte, Streichern und akustischer Gitarre ist der instrumentale erste Teil von "I Wish I Could Fly". Im zweiten Part gesellt sich lediglich noch der Gesang hinzu, jedoch ohne die vorgegebene ruhige Stimmung zu verlassen.
Weiter geht es mit dem nächsten Rundling, der ebenso eine Vielfalt der zuvor erwähnten Stile und Einflüsse bietet. So halte ich "Journey's End" für einen Hammersong! Hier werden jazzige Momente saustark mit Classic Rock verbunden. Zu den jazzigen Klängen tragen das außerordentliche Spiel des Saxofons und der Gitarren bei. Auch der Bass wummert ordentlich aus den Boxen, der übrigens von Shireen Khemlani gezupft wird; und weibliche Bassisten gibt es nicht allzu viele, oder doch? Hm, ob man sich bei den rockigen Passagen an AC/DC orientiert hat? Leider kann ich diese Frage nicht vollständig beantworten, jedoch ertönen diese Passagen richtig geil, so dass ich mir wünsche, zukünftig mehr davon zu hören. Zu guter Letzt hat man auch vor Neo Prog nicht halt gemacht, sodass stellenweise ein wenig IQ durchklingt.
Auch eine schöne Ballade gibt's in dem Track "Love Never Ends" und die wird von Herrn Trueack und Shireen als Duett vorgetragen. Falls ich es noch nicht angesprochen habe, Shireen hat eine fantastische Stimme. Überhaupt sind alle Protagonisten vorzügliche Musiker, wie uns unter anderem der Tastenmann mit seinem virtuosen Klängen am Piano bei "So Far Away" hören lässt. Bei "Don't Give Up" fühle ich mich stark an Yes erinnert.
"321" ist das Schlusslicht und ist auch als Single veröffentlicht. Gewidmet wurde dieser Song drei Bergleuten, die 321 Stunden bei einem Unglück in Beaconsfield verschüttet waren und wenn ich es richtig verstanden habe, dabei einer ums Leben kam. Genaueres kann man unter diesem Link nachlesen oder auch auf Unitopias MySpace-Seite.
Zu dieser schönen Musik hat Ed Unitsky das äußerst ansprechende Artwork kreiert, das einen paradiesischen Garten mit exotischen Skulpturen zeigt.
"The Garden" von Unitopia ist allen, die es sehr melodisch mögen zu empfehlen. Ich persönlich bin von der Musik schwer begeistert und vergebe 8 von 10 RockTimes-Uhren !
Line-up:
Mark Trueack (vocals, percussion)
Sean Timms (keyboards, mandolin, vocals)
Matt Williams (guitar, ganjo, vocals)
Shireen Khemlani (bass, vocals)
Monti Ruggiero (drums, percussion)
Tim Irrang (percussion)
Mike Stewart (saxophone, flute, clarinet, percussion, keyboards)
Tracklist
CD 1:
01:One Day (02:27)
02:The Garden (22:35)
 a) The Garden Of Unearthly Delights
 b) The Dragons Lair
 c) Underground
 d) Realization
 e) The Way Back Home
03:Angeliqua (09:50)
04:Here I Am (03:19)
05:I Wish I Could Fly (06:51)
 a) Amelias Dream
 b) I Wish I Could Fly
06:Inside The Power
CD 2:
01:Journey's Friend (16:28)
 a) Journey's Friend
 b) The End Of The Beginning
 c) The Need
 d) The Main Attraction
 e) The Path
02:Give And Take (05:09)
03:When I'm Down (05:41)
04:This Life (04:47)
05:Love Never Ends (03:48)
06:So Far Away (02:11)
07:Don't Give Up Love (07:49)
08:321 (05:31)
Externe Links: