Wie doch die Zeit vergeht... Vierzig Jahre ist es nun her, seit in England die Hard Rock-Formation Uriah Heep gegründet wurde.
Zahlreiche Hits, darunter die unsterbliche Hymne "Lady In Black", etliche Umbesetzungen im Line-up und über 30 Millionen verkaufte Alben liegen auf Uriah Heeps langem Weg durch die Musikgeschichte.
Mick Box ist dabei als einziges Gründungsmitglied in der Band verblieben, Bassist Trevor Bolder zupfte von 1976 bis 1981 die Saiten und kam 1983 erneut mit ins Boot. Leadsänger Bernie Shaw und Keyboarder Phil Lanzon sind 'erst' seit 1986 mit von der Partie, während Drummer Russell Gilbrook im Jahre 2007 seinen langjährigen Vorgänger Lee Kerslake (1972-1979, 1982-2007) ablöste.
Zweifelsohne hatten Uriah Heep in den 70er Jahren ihre stärkste Schaffensphase, als sie Hammeralben wie "Very 'eavy...Very 'umble", "Salisbury", und Look At Yourself produzierten, um nur eine kleine Auswahl zu erwähnen. Aber auch in den folgenden Jahrzehnten war die Schaffensphase von Uriah Heep immer wieder von hochwertigem, melodiös-harmonischem Hard Rock gekrönt, der stets seine Fans begeisterte. Nicht zuletzt sorgten und sorgen unzählige Live-Auftritte und das 2008 veröffentlichte Studioalbum "Wake The Sleeper" dafür, Uriah Heep nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.
Zum vierzigsten Jubiläum liegt es nahe, dass sich die Mannen um Mick Box einen kräftigen Schluck aus der Schampus-Pulle genehmigen und ihre »Forty Years Of Rock« mit dem Best of-Album "Celebration" feiern.
Erfreulicherweise ist "Celebration" jedoch nicht einfach eine Zusammenstellung der bisherigen Gassenhauer, sondern enthält zwölf neu eingespielte Studioversionen von Uriah Heeps größten Erfolgen. Dazu gepackt wurden mit "Only Human" und "Corridors Of Madness" gleich noch zwei nagelneue Songs.
"Only Human" bildet dann auch gleich den Auftakt von "Celebration". Eingängig gestaltet, flottes Midtempo, sägende Orgel und ein typischer Mick Box-Gitarrenriff sorgen zusammen mit Bernie Shaws melodischem Gesang für einen gelungenen Einstieg in die knapp über eine Stunde lange CD.
An fünfter Stelle folgt mit "Corridors Of Madness" der zweite Neuling, mit dem Uriah Heep unter Beweis stellen, dass sie das Songwriting nicht verlernt haben. Ein groovender Basslauf baut gemeinsam mit getragenen Keyboards eine druckvolle Spannung auf, bis es im Mittelteil zu einem kurzen Duell zwischen Leadgitarre und Hammond-Orgel kommt, bevor die Nummer getragen weiter schwebt und in einem Gitarrensolo ausklingt. Auch hier bietet Bernie Shaw Gesang vom Feinsten, unterstützt von den Heep-typischen Background-Chören.
Die zwölf 'Oldies' kommen in einem durchweg aufgefrischten Gewand daher, klingen zeitgemäßer und moderner, ohne dabei die jeweilige Originalversion aus den Augen, beziehungsweise den Ohren zu verlieren. Natürlich ist es zuerst etwas ungewohnt, wenn man Bernie Shaw das Material aus den Siebzigern singen hört, die ursprünglich von David Byrons markanter Stimme dargeboten wurden. Aber Bernie Shaw bewältigt diese Aufgabe problemlos, verpasst diesen Songs eine etwas andere Klangfarbe und so passt das schließlich doch alles sehr gut zusammen.
Da die Stücke mit dem erforderlichen Fingerspitzengefühl aufgepeppt wurden, kommt beim Hörer keine Langeweile auf, sondern er kann sich über die neuen Varianten der Lieder freuen.
"Celebration" ist durch seine Machart kein reines Fan-Album, das man haben muss, weil man alles von dieser Band sammelt. Auch für andere HörerInnen des Hard Rock-Genres ist die Scheibe durchaus geeignet und sei es, um eine erste Annäherung an Uriah Heeps Musik zu wagen und danach die Spur zu den Ursprüngen der Band zurück zu verfolgen.
Dann mal Prost zum Vierzigsten! Lassen wir uns überraschen, was uns Uriah Heep in der Zukunft weiteres bieten werden und ob es nochmals einen Anlass geben wird, das Glas zu heben.
Line-up:
Mick Box (guitar, vocals)
Bernie Shaw (lead vocals)
Phil Lanzon (keyboards, vocals)
Trevor Bolder (bass, guitar, vocals)
Russell Gilbrook (percussion, vocals)
Tracklist |
01:Only Human (New Song)
02:Bird Of Prey
03:Sunrise
04:Stealin'
05:Corridors Of Madness (New Song)
06:Between Two Worlds
07:The Wizard
08:Free Me
09:Free And Easy
10:Gypsy
11:Look At Yourself
12:July Morning
13:Easy Livin'
14:Lady In Black
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