Vain / On The Line
On The Line
Vain debütierte 1989 mit "No Respect" und hatte, laut Eigenaussage, lecker Erfolg damit. Die kalifornische Band, um den markanten Sänger Davy Vain will es wieder wissen und neben Neuzugang Louie Senor an den Fellen besteht das restliche Line-Up aus den Originialmitgliedern Ashley Mitchell (Bass) und den beiden Gitarristen Jamie Scott und Danny West.
Schmutzigen Rock, also Sleaze Rock lassen die Nutzlosen und Eitlen (so der Bandname auf deutsch) dem geneigten Hörer auf zehn Tracks durch die Ohren wehen. Und richtig, gleich der Opener Running On Empty, der außer dem Namen nichts, aber auch rein gar nichts, mit Jackson Brownes gleichnamigen Album zu tun hat, pustet zum Einstimmen die Gehörgänge so richtig durch. Reminiszenzen an Guns N' Roses sind (mehr als) erlaubt, wobei sich das Duo Scott/West vor dem berühmteren Pendant Stradlin/Slash überhaupt nicht verstecken muss. Eher andersrum wird ein Schuh daraus.
Hinzu kommt, dass Davy eine bessere Stimme als Axl besitzt. Ähnlich markant, aber weniger penetrant. Das ist jetzt ein dickes Kompliment, denn im Prinzip zählen einige 'Gunner-Songs' zu immer wieder gerne Gehörtem.
Vain hält die Tempo-Balance auf "On The Line" perfekt in Waage. Rotzigen Uptempo-Nummern steht ruhigeres Material gegenüber. Auch die 'Leisetreter' leben von enormem instrumentalem Einsatz.
Sleaze'n'Rock'n'Roll vom Besten im Titeltrack. Party ist angesagt. Leute, shaket eure bones!
Die Truppe spielt sich sicher und kraftvoll durch die 10 Nummern, den Fuß jederzeit am rockigen Gaspedal.
Auch die ruhigeren Stücke wie etwa "Last Sin", "Turn To Sand" und "Cover Me" verlieren sich nicht im Banalen. Den beiden letztgenannten attestiere ich gar einen gewissen 'anspruchsvollen Touch': tolles Songwriting.
"On The Line" macht einfach Spaß und mehr wollen Vain mit Sicherheit nicht. Macht 'ne Pulle Bier auf, dreht den Lautstärkeregler nach rechts und feiert 'ne Party. Mit diesem Album wird sie gelingen. Hört man die Scheibe beim Autofahren, drohen Punkte in Flensburg, denn garantiert fährt man mit der Mucke etwas zu schnell.


Spielzeit: 49:51, Medium: CD, Locomotive Records, 2006
1:Running On Empty 2:So Free Now 3:Drag Me 4:Last Sin 5:On The Line 6:Turn To Sand 7:Lie For Love 8:Cover Me (One More Time) 9:Slave 10:Keep Shining On
Ulli Heiser, 13.02.2006
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