Furios preschen die amerikanischen Power-Metaler Vainglory auf ihrem gleichnamigen Silberling los, als ob es keinen Morgen gäbe. Fast alle Nummern bewegen sich in oberen Temporegionen und haben kaum Geschwindigkeitswechsel, die aber als Power-Metal Band nicht unbedingt notwendig sind, oder? Betrachten wir doch zuerst mal die Band an sich.
Die Zusammensetzung von Vainglory ist eine klassische Fünfer-Aufstellung, wobei hier natürlich sofort die Frontfrau Kate French auffällt. Es gibt halt leider auch nach ca. 30 Jahren Metalgeschichte nicht allzu viele Gruppen mit Damen im Line-up. Dank ihrer sehr auffälligen Stimme bekommt die Truppe eine eigenständige Note. Aber auch die anderen Bandmitglieder müssen sich nicht hinter ihrer Frontfrau verstecken und können überzeugen.
So bereits gleich beim ersten Track. "Walking Dead" legt die musikalische wie textliche Richtung der CD nach einem 30-sekundigem Intro fest. Hier wird nämlich sofort losgetrümmert, wobei der erste Gitarrist Corbin King seinem Spitznamen 'The King Of Southern Shred' alle Ehre macht. Ehre ist auch gleich ein perfektes Stichwort für die Überleitung, denn die Texte könnten auch von Manowar stammen. Für Nicht-Fans bedeutet das: Leicht dümmlich und sofort zu verstehen. Das ist schade, gute Texte geben meistens einen Pluspunkt. Chance vertan.
Die nächsten vier Songs gehen wieder gut nach vorn, versumpfen aber etwas in der Eintönigkeit, da sie doch alle ein wenig gleich klingen. Dann jedoch, bei Track sechs, der große Bruch. Mit "Undying Love" wird eine Halb-Ballade abgeliefert, die sich die Gruppe auch hätte sparen können, denn in ruhigen Momenten können Vainglory nicht gerade
überzeugen, zumal hier die Vocals ein wenig zu hart kommen. Das wird aber sogleich durch das nächste Stück wieder wettgemacht. Das wirklich klasse Instrumental "Decapitation Attack" wartet mit tollen Soli auf und geht sofort in Mark und Bein.
Die zweite Hälfte ist dann auch wesentlich stärker als die erste, denn es wird deutlich mehr Abwechslung geboten. Man kann z.B. feine Thrash Metal-Versatzstücke heraushören (Track 11: "Blackened Soul", bestes Beispiel), die in Zukunft auch gerne weiter ausgebaut werden dürfen.
Jeder, der Hammerfall oder auch Nevermore liebt, wird diese Truppe wahrscheinlich mögen. Alle Leute hingegen, die Power-Metal nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde, werden auch durch dieses Teil nicht zum Fan.
Line-up:
Kate French (vocals)
Corbin King (guitar)
J.M. Youngblood (guitar)
Chris Banja (bass)
Dan Lynch (drums)
Tracklist |
01:Walking Dead
02:Burdened
03:The Only Way I Know
04:Face Of Death
05:Midnight Hellfire
06:Undying Love
07:Decapitation Attack
08:Act Of God
09:Vainglory
10:Endlessly
11:Blackened Soul
12:My Living Hell
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