The Val / Back
Back Spielzeit: 40:55
Medium: CD
Label: Neworganmusic S.L., 2011
Stil: Rock Pop

Review vom 19.08.2011


Mike Kempf
»The Val können mit Bon Jovi und Aerosmith mithalten«, so ein Auszug des beigefügten Informationsmaterials der aus Spanien stammenden Band! Bei solchen Behauptungen spitzen sich meine Ohren und verlangen geradezu, das neuste Werk "Back" zu checken, dessen weibliches Mitglied gar deutsche Wurzeln besitzt und aus Mühlheim stammt.
Doch zunächst ein Sonderlob an Mandy Schneider von 'Music And Word', die mir ein Promo-Paket zugesandt hat, welches man in diesem Umfang selten bekommt! Besser geht's nun wirklich nicht, es ist mit allen Infos bestückt und lässt keinerlei Fragen offen. So gehe ich mit der mitgesandten, perfekt gestylten Begleitmappe besonders behutsam um. Trotzdem wird für mich entscheidend sein, wie sich die folgenden gut vierzig Minuten auf meine Sinnesorgane auswirken werden. Was das Betrachten des Covers vermuten lässt, bestätigt sich schon nach wenigen Eindrücken. Hingucker und Frontfrau Gabrielle de Val steht ganz klar im Mittelpunkt des Geschehens und das nicht nur wegen ihres attraktiven Erscheinungsbildes. Nein, es ist ihre Stimme, die kräftig, aber dennoch sauber und klar aus meinen Boxen kommt! Ganz klar, Gabrielle weiß mit ihrem Zwerchfell perfekt umzugehen, geht dabei den Weg der Seriosität, wirkt dabei sehr weiblich, homogen und verzichtet komplett auf den Erwerb des Rufes einer schrillen Rockröhre der Marke Nina Hagen.
David Erik Criados Tastenelemente sorgen für schöne, wenn auch unspektakuläre Klangteppiche, für deren Vollendung Alfonso Samos zuständig ist. Er allein zeigt sich nicht nur fürs Einspielen der Gitarren, Bass und Schlagzeug verantwortlich, sondern hat die Platte auch noch perfekt abgemischt und produziert! Die Text-Architekturen der Songs stammen allesamt aus der Feder von Frau de Val, sind komplett im Booklet verewigt und die Frau hat sicherlich den Vorteil, dass sie sich selbst bestens in Szene setzen kann. Und genau das kann ich bestätigen, sie ist das tragende Element der Band.
Meine Anspieltipps liegen im Finale der Tonkonserve. Mit "The Unwritten Songs" und "The Age Of The Sun" sind der Band zwei Stücke gelungen, die durchaus Ohrwurmcharakter besitzen. Ab und zu lässt Samos am elektrischen Sechssaiter sein Können aufblitzen, während Criado am Piano ebenfalls dokumentiert, dass er sein Handwerk versteht.
Insgesamt hat das Trio einen tollen Arbeitsnachweis abgeliefert, hat ein nahezu perfektes Album der Nachwelt hinterlassen und dürfte vor allem die Freunde der Sparte 'Rock mit Weichspülfaktor' ansprechen. Kurzum versprüht die Band ausschließlich Harmonie und gute Laune. Trotzdem, ein Vergleich mit Bon Jovi oder Aerosmith halte ich dann doch für zu hoch gegriffen. Die Band ist zwar auf einen guten Weg und würden sie bei ihren Songs auf 20% Pop-Elemente verzichten und diese stattdessen in den Hard- oder Classic Rock investieren, dann wäre die Erfolgsspur der o. g. glorreichen Bands in absoluter Reichweite! Obwohl mir der Silberling etwas zu glatt aus den Boxen tönt, ein Reinhören halte ich für Pflichtprogramm, ist es letztlich die Hilfestellung, die einen Kaufentscheid positiv beeinflussen kann.
Line-up:
Gabrielle de Val (vocals, backing vocals)
David Erik Criado (keyboards, backing vocals)
Alfonso Samos (bass, drums, acoustic guitar, electric guitar, background vocals)
Tracklist
01:A Kiss In A Dragon
02:Dreaming
03:Pay (For The Lonely Nights)
04:Trapped Between The Lines
05:Johnny's Got A Red Car
06:Hold On
07:Back
08:When Midnight Comes
09:The Devil's In The Band
10:Every Beat Of My Heart
11:The Unwritten Songs
12:The Age Of The Sun
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