Viel Wirbel aus allen Ecken und Enden wird momentan um diese noch sehr junge Band betrieben; und zwar völlig zu Recht! Headlinergigs auf einschlägigen Underground-Festivals wie dem diesjährigen Raging Death Date in Thüringen, umjubelte Shows wie bei ihrem kurzfristigen Ersatzauftritt auf dem ersten Metal Assault in Würzburg oder sogar zur absoluten Krönung ein Supportslot für
Saxon (auf der Tournee im kommenden Mai) können die Holländer nach nur dieser einen Platte und einer selbstfinanzierten Drei-Track-EP aus dem Jahre 2008 (von der es jedoch keiner der drei Songs auf das aktuelle Album schaffte) bereits aufweisen.
Doch diese überwältigenden Resonanzen fahren die drei authentischen Retro-Rocker von
Vanderbuyst völlig gerechtfertigt ein, wenn man sich einmal die Scheibe der Jungs, die sich zusammenfanden aus der Asche der
Maiden-Epigonen
Powervice, erst angehört hat! Bei den Vorgängern zockte übrigens auch der
The Devil's Blood-Mainman
Selim Lemouchi (welcher zudem zwei kurze Gastauftritte auf diesem Output hinlegte) mit.
Die herzerwärmende Mischung aus herausragendem 70er-Jahre-Hard Rock und frühem NWoBHM zieht letztendlich jeden klassischen Rockfan in seinen Bann; vom 50-jährigen Altrocker bis hin zum 16 Jahre alten Retro-Thrasher und auch so manchen Black Metal-Antichristen. Die Einflüsse der Band setzen sich wie selbstverständlich aus solch glorreichen Vorreitern wie
Thin Lizzy (werden bei Liveshows gerne mit einer Gänsehaut erregenden Coverversion von "Don't Believe A Word" beehrt),
UFO (die ihre Ehre mit einer über 11-minütigen (!!!), live im Studio gezockten Coverversion von "Rock Bottom" gezollt bekamen),
Y&T,
Deep Purple, ein paar Garagenrock-Combos der späten 60er bzw. frühen 70er (wie etwa
MC 5) und rockigen, letztendlich aber leider auch verkannten NWoBHM-Bands wie
Fist,
Trespass oder
White Spirit (wie im Booklet erwähnt) zusammen.
Die musikalischen Ergüsse der Axt klingen so dermaßen analog, dass euch Hören und Sehen vergeht, die Songstrukturen wurden so simpel und geradlinig gehalten, dass sie schon beim ersten Durchlauf hängen bleiben. Zieht euch da nur einmal das ohrwurmlastige "Tiger" oder den flotten Rocker "Traci Lords" rein und ihr könnt euch blendend vorstellen, was ich hier meine. Darüber hinaus sollte man sich wirklich einmal eine Liveshow dieser Herrschaften zu Gemüte führen, denn auch was das Posing und Auftreten angeht, kommen sie allmählich ebenfalls an die ganz Großen heran: Die Performance von Frontmann
Jochem erinnert beispielsweise stark an
Phil Lynott. Zudem gibt es zur regulären Digipack-CD-Version auch eine limitierte Gatefold-LP, der ein beidseitig bedrucktes DIN A 2-Poster beigelegt ist.
So, und jetzt rate ich noch schlussendlich: Pils-Pulle in die Kralle, Anlage in bester
Spinal Tap-Manier auf 11 und ab geht die Post!
8,5 von 10 hart rockenden RockTimes-Glocken für dieses Prachtstück, das unsere allerseits vergötterten Klänge direkt zu ihren eigentlichen, vor Alkoholika, Schweiß und Rotz nur so triefenden Wurzeln zurückführt!