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Vdelli / Never Going Back
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Seit 16 Jahren existiert die Band Vdelli mittlerweile und wird von Jahr zu Jahr reifer. Dies kann man jetzt auf dem vierzehnten Output des Trios, welcher den Titel "Never Going Back" trägt, hören. Es ist inhaltlich ein sehr persönliches Album für Michael Vdelli geworden, der in den Lyrics seine Erfahrungen der letzten Jahre verarbeitete, was die Platte sehr authentisch macht. Produziert wurde das Werk in Perth, Australien von der Band selbst. Am Pult saß Kim Goodlet, der seit Jahren auch für den Live-Sound von Vdelli verantwortlich ist und schon mit The Darkness, den Artic Monkeys und Coldplay gearbeitet hat. Das Artwork hat Marc Raner kreiert.
Insgesamt ist die Scheibe deutlich rockiger als ihre Vorgänger geworden und wird mit jeder erneuten Umdrehung besser. Sie bleibt auch nach mehrmaligem Hören noch interessant, was leider nicht bei allen Veröffentlichungen anderer Künstler des Genres der Fall ist. Michael und seine Jungs haben mit Kreativität nicht gespart, was die Platte sehr abwechslungsreich macht. So muss ein gutes Album gestrickt sein.
Das Ganze kommt in einem schmucken Digipak mit zwölfseitigem Booklet, in dem alle Texte abgedruckt sind, daher. Der Sound ist recht knackig geworden und lässt weder Höhen noch Bässe vermissen. Mit "Change The View" startet die CD sofort recht brachial. Der Bass legt das Fundament zusammen mit den Drums für den Gesang und die Gitarre. Michael brilliert hier mit einer wütend klingenden Stimme. Der Start ist schon mal gut geglückt. Weiter geht's mit dem Titeltrack "Never Going Back", der mich erst mal wieder etwas runter holt. Eine klasse Rocknummer mit kurzem Solo und unerwarteten Harmoniefolgen. Rockig kommt auch "Dream Girl Nightmare" daher. Ich bin immer wieder erstaunt, wo Michael den Dreck in seiner Stimme herholt. Das Stück hat tollen Slideeinlagen, die in einem mitreißenden Solo münden.
Auf dem selben Weg folgen dann "On The Minds, On The Pipe" und "Comming For Me". Beim letztgenannten Song hat sich der Gitarrist richtig viel Mühe mit seinen verschiedenen Sounds gemacht. Das spacige Solo schäumt vor Spielfreude nur so über. Da bin ich jetzt schon auf die Liveinterpretation gespannt. Für mich eines der geilsten Stücke des Albums, das auch hervorragend vom Bass unterstützt wird. Jetzt heißt es erst mal durchatmen. Das akustische "Fiction Addiction" groovt ordentlich. Rick Whittle unterstützt Michael mit dem Besen an den Drums während der sich durch den Track slided.
Danach hat man das Gefühl, ZZ Top hätten stilistisch das Studio übernommen, das Solo hätte Carl Verheyen gespielt und gesungen hat's der Michael Vdelli. "Love Me Or Leave Me" heißt die coole Nummer. "'Nuff Your Stuff" kommt mit schönen Gitarrenriffs daher. Leider endet der Track, für mich etwas überraschend, nach genau drei Minuten. Da hätte ich gerne noch etwas mehr von gehabt. Nun aber folgt mein absoluter Lieblingssong von "Never Going Back". Der Boogie "Down The Line", der von einem schönen E-Piano getrieben wird. Michael hat den Song mit seinem Vater Basil, der ja auch schon seit ewigen Tagen Musiker ist, geschrieben. Gegen Ende wird noch eine Orgel eingeschoben. Das passt alles super zusammen. Übrigens, eingespielt hat Michael die Keyboards selbst. Respekt.
"She Don't Care" steht für groovenden Riffrock mit einem treibenden Bass. Das Stück bleibt gut im Ohr hängen. Danach gibt es noch zwei kurze Absacker. Zum einen das rockige "What It Is That You Been Missing" und zum anderen "Bread And Butter". Die Nummer wird auf der Akustischen dargeboten, während Rick nochmal seine Besen bemüht. Das Stück gefällt mir richtig gut, weil es mit viel Feeling und einer Leichtigkeit daher kommt, dass es eine Freude ist, den Künstlern zuzuhören.
Ich persönlich freue mich schon auf die kommende Tour von Vdelli, die am 21.02.13 beginnt und natürlich darauf, die neuen Nummern live zu hören. Die CD "Never Going Back" kann ich jedem Rockmusikfan nur wärmstens empfehlen.
Line-up:
Michael Vdelli (guitar, vocals, keyboards) Ric Whittle (drums, percussions) Leigh Miller (bass)
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