Vendetta / Hate
Hate Spielzeit: 29:20
Medium: CD
Label: Metal Axe Records, 2007
Stil: Thrash Metal

Review vom 21.08.2007


Stefan Gebauer
Vor einigen Jahren reformierte sich die legendäre fränkische Thrash Metal-Formation Vendetta nach längerer Szene-Abstinenz. Obwohl 'Reformieren' nicht ganz der richtige Ausdruck ist, da das einzig verbliebene Originalmitglied, Bassist Heiner, mit einer komplett neuen Mannschaft an den Start ging.
Nun konnte man gespannt sein, wie die neue Besetzung klingen würde. Die Demo-CD von 2003 deutete es schon an, dass die neue Besetzung stilistisch nicht mehr viel mit den
ersten beiden Klassikern, die gerade wiederveröffentlicht wurden, gemein hat. Klar spielen die Franken noch immer Thrash Metal, aber die Zeiten der technischen Spielereien und komplexen Arrangements sind definitiv vorbei. Vendetta 2007 klingen um einiges gradliniger und simpler, aber auch härter als in alten Tagen. Zudem ist die musikalische Entwicklung der Metal-Szene der letzten Jahre nicht ganz spurlos an der Band vorbei gegangen.
Durch die teilweise etwas an Pantera erinnernden Stakkato-Riffs und die groovigen Midtempo-Parts, sowie die fette moderne Produktion, erhält der ansonsten sehr traditionell gehaltene Thrash Metal einen zeitgemäßeren Anstrich. Trotzdem ist die zum Glück weit davon entfernt, 'modern' zu klingen. Alte Fans können also aufatmen. Die Stücke enthalten schon noch viele typische Markenzeichen des alten Vendetta-Sounds wie Breaks und Tempowechsel, nur wirken sie heuer etwas eingängiger als früher und machen dem Bandnamen noch immer alle Ehre.
Auch das textliche Konzept wurde beibehalten. Ein großer Zugewinn ist auf jeden Fall Sänger Mario, der mit seiner ausdrucksstarken, James Hetfield-mäßigen Stimme seinen beiden Vorgängern um einiges überlegen ist und der die alten Klassiker live noch einmal aufwertet, wovon ich mich bereits selbst überzeugen konnte. Mit ihm und dem geilen neuen Material haben Vendetta wieder ein mächtiges Wörtchen in der deutschen Thrash-Szene mitzureden.
Man muss "Hate" als absolut gelungenes Comeback bezeichnen, wenngleich man nicht den Fehler machen sollte, das Album mit den Werken aus den Achtzigern zu vergleichen, da hier eine ganz andere Band am Werke ist.
Unterm Strich ist ein saustarkes und abwechslungsreiches Thrash Metal-Album herausgekommen, welches ich auch alten Fans ohne weiteres empfehlen kann.
Line-up:
Mario (vocals)
Frank Heller (guitar)
Klaus 'Heiner' Ulrich (bass)
Thomas Lubber (drums)
Tracklist
01:Hannibal
02:Lying Society
03:Guerilla
04:Hate
05:Prepare For Hostility
06:Mother
07:Rise For Revolution
08:Dead People Are Cool
09:Overkill (Live) Lim. Edition CD & LP
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