Soso, Ventana aus Cleveland (USA) haben sich vorgenommen, mit ihrem - laut Infozettel - »bösen Industrial « - nicht nur ihr eigenes Land in Schutt und Asche zu legen, nein, sondern die ganze Welt. Oh Gott, ich bibbere jetzt schon vor Angst.
Okay, Neulinge im Musikbiz sind die Burschen aus Amiland keineswegs, denn mit Rick Thomas hat man einen bekannteren Mucker mit an Bord. Dieser nennt sich sonst allerdings St1tch und lärmt hauptberuflich bei Mushroomhead. Auch der Co-Produzent von "American Survival Guide Vol.1", namentlich Steve 'Skinny' Felton, zockt bei den Pilzköpfen, aber das nur nebenbei.
Ventana ist das spanische Wort für Fenster, und aus selbigen gelüstet es einen, während dem 'Genuss' von Ventana zu springen!
Selten hab ich uninspiriertere, langweiligere Musik gehört wie die der Amis. Hier wurde an allen Ecken und Kanten geklaut was das Zeug hält. Mal probiert man sich bei Szenevorreitern wie Slipknot (Percussion) oder Ministry (Sprachsamples) zu bedienen, oder es funkeln Riffs durch, die Korn selbst schon vor Jahren in die Tonne gekloppt hätten.
Die Sprachsamples waren ja noch irgendwie interessant, als Al Jourgensen das vor zwanzig Jahren auf Silberscheibe bannte, aber heutzutage? Mir geht das dauernde Gequatsche ziemlich schnell auf den Sack.
Halt, ich vergas ja noch zu erwähnen, dass auch in Marilyn Mansons Riffgrabbelkiste gewühlt wurde, dass die Funken fliegen und auch noch bei etlichen anderen zurzeit angesagten US New Metal-Bands wie White Zombie oder Elektro-Kapellen wie KMFDM.
Oberste Dreistigkeit - oder ist das im Moment so dermaßen Mode? - sind die Verkleidungen der Knilche. Mann, es muss doch nicht jeder Depp mit irgendwelchen S/M oder Gasmasken und Overalls auf die Bühne gehen. Da fliegen mir vor Wut die Nieten aus der Kutte.
Was mich aber am allermeisten ankotzt, ist die Tatsache, dass wenn mal eigene Ideen an die Oberfläche kommen, was recht selten passiert, jene sofort mit tausendmal Gehörtem zugekleistert werden. Und dass hier von Thrash Metal-Rythmen gefaselt wird... Die Riffs haben ungefähr so viel mit Thrash zu tun wie Tütensuppen mit Gourmetessen. Das ist schon die Frechheit.
So kann man Innovation natürlich auch im Keim ersticken. Einziger 'Lichtblick' bleibt Track Numero elf, hier wird auf jegliches Gebolze verzichtet und nur mit Synthies gearbeitet. Na ja, fällt zwar aus der Reihe, ist aber auch nicht abendfüllend.
Der 'Gesang' ist ehrlich gesagt ebenfalls zum Davonlaufen, denn meistens besteht jener aus einer Mischung aus Geschreie, vermischt mit Rap-Vocals (sorry, das sollten echte Rap- bzw. HipHop-Künstler machen. Und zwar welche, die es können und nicht diese pseudo-wir-versuchen-wie-von-der-Straße-zu-klingendem-Wohlstandskiddies) und nur ganz selten sind mal Momente vorhanden, in denen richtiger Gesang aus den Boxen dröhnt.
Vielleicht bin ich auch die falsche Klientel, denn ich bin weder Amerikaner, noch im Teenageralter, noch bin ich depressiv. Wäre ich das, und würde mir heute diese, morgen jene Musik gefallen, hmm... wahrscheinlich würden Ventana einen Platz auf meinem I-Pod finden. Zumindest bis ich in ein paar Tagen Platz machen würde für das 'Nächste große Ding'.
Fazit: Fett produzierte Musik mit einer Verfallsdauer kürzer als der abgelaufene Joghurt vom Discounter um die Ecke.
Line-up:
Scott Beck (vocals)
Rick Thomas (vocals, synths, samples)
Dan Fox (drums, percussion)
Rocky Sobon (guitar)
John Dobosh (bass)
Tracklist |
01:Watch Us Burn
02:Coming Apart
03:Stress Related
04:The Dying Sound
05:The Fallen Idol
06:This Digital World
07:The Sad History Of The World
08:Face To Face
09:Swords
10:Cry Little Sister
11:The Way The World Ends
12:The Defying Sound (Negative Red Remix)-Bonus Song
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