So, noch eine Band des finnischen Labels Kampas. Diesmal eine aus dem Neo Thrash-Bereich und … erraten? Genau, aus Finnland, eben jenem Land, in dem es nicht nur tausend Seen gibt, sondern mindestens ebenso viele Metalbands jeglicher Couleur.
Gut, dann wollen wir uns die Burschen mal genauer unter die Lupe nehmen.
Als Neo Thrash werden die Fünf gehandelt, so zumindest von ihrer Plattenfirma, obwohl der beiliegende Infozettel hier von »Melodic-Semi-Progressive Metal« spricht, ja was denn nun?
Obwohl beides irgendwie richtig ist, und das Kind ja einen Namen haben muss, kotzen mich diese ganzen Schubladen an, durch die immer wieder neue Bezeichnungen für irgendwelche Musiksparten ans Tageslicht gezogen werden!
So, mal wieder genug abgemosert, auf zur Band selbst.
2004 in Pori, Finnland gegründet, schaffte es die Truppe in den folgenden drei Jahren jeweils eine Single und eine MCD zu veröffentlichen, um im Jahre des Herrn 2008 bei ihren Landsmännern Kampas ihre erste richtige Langrille rauszubringen.
Jene "From Wings To Bare Bones" getaufte Scheiblette ist ein teilweise etwas unausgegorener Mix aus mehreren Metalspielarten. Okay, deshalb wohl auch die Unentschlossenheit, was es nun ist. Gleich zu Beginn des Silbertellers wird dem Hörer in wenigen Minuten alles von industrialartigem Geschepper bis hin zu melodiösem Gesang geboten, alles durchsetzt von thrashigem Geriffe und stellenweise göteborgigen Soli.
Und genau darin liegt die Krux bei Verso: Dieser mitunter ja sehr spannende, aber auf die Gesamtdauer der ganzen CD doch eher nervige Stilmischmasch kann einem schon nach einer Weile auf die Nerven gehen.
Würden sich Verso damit begnügen, nur in eine Richtung, nämlich die des Melodic Metals zu gehen, sprich also Klargesang (und den beherrscht Sänger Petteri) statt Verstopfungs-Vocals und deutliche klar strukturierte Melodien, würde uns eine echte Bombe aus Skandinavien erreichen.
Aber es wird zuviel versucht, und das erkennt die Band auch scheinbar selbst, denn ab der Mitte der Scheibe wird wirklich immer mehr der Melodie zugesprochen, hier allerdings sehr ausgetretenen Pfaden folgend. Nichts, was man schon mal von Bands wie Soilwork und Co. oder wenn es anspruchsvoller/ruhiger wird, Pain Of Salvation, schon mal besser gehört hat.
Wer also noch nicht die Drölfzigste 'Melodic-Grunz-Schrei-Ich-Singe-Jetzt-Mal-Klar-Göteborg-Band' sein Eigen nennt, kann ja mal reinhören.
Allen anderen, die es ganz gerne mal durcheinander haben, sollten lieber die neue Gojira zu sich nach Hause holen. Oder, wenn es nicht so heftig sein soll, einer Porcupine Tree Scheibe lauschen.
Line-up:
Petteri Salonen (vocals)
Mikko Kulju (drums)
Ville Veikko (guitars)
Mikko Porvari (guitar, keyboards)
Marko Mäkipanula (bass)
Tracklist |
01:Eyes Of Retribution
02:Pain Skin Closer
03:Dissonance
04:Dark On Every Side
05:Gone Into My Blood
06:Havoc State
07:The Seasons End Grey
08:No Love Lost
09:Dead Earth Coming
10:Stone Wings Angel
11:Weight Of Desperation
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