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Vivian / Nordic Hotel
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Für mich heißt es nun: Schweiz, die Zweite bitte! Nachdem ich 2008 das Vergnügen hatte, Sideburn aus dem Bergenland zu begutachten, folgen nun die Luzerner Alternativ-Rocker Vivian. In ihrer Heimat sind sie nach bereits vier veröffentlichten Alben keine Unbekannten mehr. Kein Geringerer als Top-Produzent und Songwriter Sandi Strmljan (u.a. Lindenberg, No Angels, Natural) fühlte sich verpflichtet, mit dem Schweizer Quartett nach Hamburg zu düsen, um "Nordic Hotel" einzuspielen. Für den Mix ist Marc Schettler verantwortlich, der schon für Farin Urlaub, Slayer oder Sportfreunde Stiller gemixt hat.
Im vergangenen Jahr agierte die Band als Support für Status Quo auf deren Europatournee und lernten Francis Rossi kennen, der sich auf dem neuen Silberling bei "Wanna Go To Mars" als Gastsänger verewigen durfte. Tja, so entstehen Freundschaften. Ihre Single-Auskopplung "Another Last Shot" gehört zweifelsohne zu den Top-Tracks des Albums. Ein alternativer Rock Pop-Song der bei meinen Probehörern, vor allem bei den weiblichen Fans, sehr gut ankam. Kein Wunder, bei der rührend rockigen Stimme von Roger Vivian besteht die Gefahr, dass bei den Frauen Spätfolgen zurückbleiben.
Männer, um da mithalten zu können, ist es ratsam, sich schon mal für einen Karaoke-Lehrgang anzumelden. Doch selbstverständlich versucht Vivian auch die männlichen Anhänger dieses Genres anzusprechen. Der Tonträger ist in erster Linie auf rhythmische Melodien, Refrains und dem bereits erwähnten Gesang von Roger aufgebaut. Diese Komponenten ziehen sich vom ersten bis zum letzten Track durchs Album.
Da fällt "Celebration" schon etwas aus der Rolle, der Song könnte auch als Hard Rock-Nummer durchgehen. Meinen persönlichen Favoriten finde ich zum Schluss. "The Only One", den die Band schon vor acht Jahren ins Leben rief, wird hier auf Wunsch ihrer Fans, in einer Akustikversion angeboten. Ganz klar, eine Nummer die schwer beeindruckt, davon hätte ich gern mehr gehört! Ansonsten ist das Scheibchen professionell abgemischt, den Zuhörer erwartet ein perfekter Sound. Die Musiker hinterlassen, jeder für sich, ebenfalls eine fehlerfreie Darbietung. Da ist es auch nicht schlimm, dass man auf eingängige Soli, ob an den Drums, dem Tieftöner oder den E-Gitarren, verzichtet hat. Das Konzept von Vivian, einen auf einem Level durchlaufenden Tonträger zu produzieren, ist voll aufgegangen. Zwar ist es ein Silberling, der sehr angenehm rüberkommt, ob es aber den Musikfreund, der sich auch mal was Spektakuläres, sich etwas mehr Abwechslung wünscht, anspricht, bleibt mir da eher zweifelhaft.
In ihrer Heimat werden sie vermutlich wieder die Charts stürmen. Ob sie auch europa- und weltweit die Zielgruppe des soften alternativen Pop Rocks so manipulieren können, dass diese sich "Nordic Hotel" zulegen, muss abgewartet werden. Trotzdem, ein Reinhören halte ich für absolut empfehlenswert und warum sollte man nicht seiner Allerliebsten mal eine Vivian-CD, statt überteuerte Blumen schenken?
Line-up:
Roger Vivian (guitar, vocals) Marcel Jeker (guitar, vocals) Adrian Müller (bass, vocals) Stefan Wicki (drums)
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