Spielzeit: 33:18 Medium: CD Label: Blower Records, 2010 Stil: Heavy Metal Review vom 19.06.2010 Marius Gindra

Und wieder gibt es einen neuen, sehr heißen Geheimtipp für die Traditional-Fraktion: Von Voltax aus Mexiko nahm ich im Rahmen des 13. "Keep It True"-Festivals Notiz, als auf dem Parkplatz ein südländischer Maniac sehr interessant ausschauende Ware aus einem Auto anbot. Die Musik, welche mir entgegen schallte, machte mich jedoch noch neugieriger. Dem natürlichen Instinkt folgend, erkundigte ich mich natürlich direkt, was dies für ein Interpret sei und bekam sofort hier gerade besprochene CD in die Hand gedrückt.

Später stellte sich heraus, dass der Labelboss von Blower Records mir sein neuestes Heldenwerk überreichte. Und darauf kann er wahrlich sehr stolz sein, denn die fünf Mexikaner klingen auf ihrem etwas mehr als halbstündigen, zweiten Longplayer zu jeder Zeit hungrig, ambitioniert und beweisen vor allem eins: Eine unbändige Liebe, ja ich wage sogar zu sagen, einen Fanatismus, zu ursprünglichem, unverfälschtem Heavy Metal!

Die insgesamt acht Songs zeichnen sich durch eine druckvolle Produktion, oft verwendete Doublebass-Parts, sowie herrliche, zum Kreischen schöne (HA! Was für ein Wortwitz!) und in Mark und Bein dringende High-Pitched Screams aus (das beste Beispiel ist der Anfang von "Unmerciful Reign", bei dem sich jeder Fan von Raven, Abattoir und Co. in die Buxe nässen dürfte). Ein weiteres interessantes und erwähnenswertes Merkmal ist die Mischung aus englischen und spanischen Vocals. Mit den Titeln "Acero Immortal" und "Vida Despues' de la Muerte" brachte man gelungen seine Heimatsprache ein. So etwas würde hierzulande einfach nur lachhaft klingen, im Spanischen jedoch hat das durchaus seinen besonderen Reiz (bereits in der Vergangenheit wurde dies ja auch bereits durch Bands wie Muro bewiesen).

Klar, die Musiker kennen sicherlich den gesamten Priest-Backkatalog, auch Running Wild werden sie sicherlich leidenschaftlich lieben (der Rausschmeißer "Midnight Wheels" lässt es euch genauer wissen). Sie doch lediglich als Abklatsch dieser oftmals als Beispiel herangezogenen Idole abzustempeln, wäre unfair und ignorant. Sie schaffen es, einen retrotorischen, jedoch eigensinnigen Sound zu kreieren, der aus vielen Bands dieser Sorte heraussticht und sofort wissen lässt: Aha, das sind eindeutig Voltax!. Eine Gratwanderung, die heute in der Flut vieler guter, jedoch oft uninspirierter Newcomer, sehr schwierig geworden ist.

Diese Truppe jedoch wird sicherlich noch einiges von sich hören lassen und man kann abschließend nur sagen: See you live in Königshofen! Es wird verdammt noch mal allerhöchste Zeit, sie dem hungrigen KIT-Volk vorzustellen!
Wer noch ein wenig mehr wissen will, checkt am besten unten angegebenen Link!

Line-up:
Jerry (vocals)
Diego (guitar)
Matt (guitar)
Ganso (bass)
Mario 'Boludo' (drums)