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Volto! / Incitare
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Für mich klingt das Italienisch - Volto!. Aber nein, es handelt sich um eine amerikanische Band. »Der Jazz Fusion Hammer« und ähnliches hatte ich bereits vorher gelesen und bin doch stets neugierig, wenn es um neue Entwicklungen im Jazz und im Jazz Rock geht. Nun, da durfte ich also gespannt sein.
Der Pressemitteilung kann ich entnehmen, dass diese Band eine Kooperation zwischen Danny Carey ist, dem Schlagzeuger der Metal-Band Tool (auch tätig bei Pigmy Love Circus) bei denen auch der Gitarrist John 'Volto' Ziegler spielt und dem Sessionbassisten Lance Morrison. Die Drei werden durch den Keyboarder Jeff Babko ergänzt. Ihre Musik soll eine Verbeugung vor ihren originalen Vorbildern Weather Report, John McLaughlin's Mahavishnu Orchestra, Tony Williams Lifetime, Chick Corea's Return To Forever und Jeff Beck sein. Na, da sind die Ziele aber hoch gesteckt! Eine Verbindung zu Weather Report vermag ich überhaupt nicht zu erkennen - bei den anderen Beispielen ist es durchaus zutreffend, was die Gestaltung des Gesamtbildes ergibt. Zumindest scheint man recht stark auf die genannten Bands geschielt zu haben und dabei blieb auch einiges hängen. Doch was noch hinzukommt und bei Vorbildern nicht vorhanden war, ist eine Spur von Metal - eigentlich sofort beim ersten Song mit diesem druckvollen Gitarreneinsatz präsent.
Wir hören weniger die luftige und verspielt federnde Variante des Jazz Rock, sondern vorwiegend eine härtere Gangart, die das Genre zwar nicht neu erfindet, aber doch mit den Arrangements und der Umsetzung eine Bereicherung darstellt. Sicher klingt die Ausrichtung angenehm altmodisch und ich meine herauszuhören, dass der Drummer wohl der Chef im Ring ist. Er bestimmt bei den einzelnen Titeln aus dem Hintergrund heraus die jeweilige Gangart, druckvoll agiert er, ohne dabei zu hart oder steif zu wirken. Für diese Art Musik ist sein Einsatz absolut passend, und wenn dann beim zweiten Stück der Gitarrist zu einem Solo abhebt, dann wird in mir sofort die Assoziation zu
Allan Holdsworth wach. Gottlob kopiert er ihn nicht, sein solistischer Ausflug besitzt durchaus eigenes Profil. Doch ist auch hier stark der 'Rocker' zu spüren, elegante und swingende Läufe sollte man nicht erwarten - das ist das volle und harte Brett! Aber dass man es ruhig und beschaulich kann, zeigt uns der letzte Titel der Platte deutlich und eindringlich, sehr feine und dahintreibende Musik zum Schluss! Insofern ist "Incitare" sicher nicht nur etwas für Freunde des Jazz Rock, sondern möglicherweise auch für bekennende Heavy-Metaller. Erwähnte ich soeben die für mich tragende Rolle des Schlagzeugers, so erscheint in diesem Zusammenhang der Titel "Drumbeaux" passend, stellt dieser doch ein Feature für ihn dar. Nun, ich kenne viele bessere Schlagzeugsoli, doch innerhalb des begrenzten Zeitrahmens kann Carey doch ein wenig punkten. Für eine endgültige Beurteilung ist dieses mehr eingestreute Solo dann doch etwas zu kurz.
Allerdings hätte man den Titel "Meltdown" für meinen Geschmack gerne streichen können, denn das doch stark uninspiriert wirkende Geblubber und Gezirpe mit dem Keyboard ist eher nervend denn unterhaltend. Gleich aufgefallen ist mir das Cover, wurde es doch von einem gewissen Rick Griffin geschaffen. Diesem bereits verstorbenen Künstler, der einst berühmt für seine Konzertposter war und Underground Comics und Plattencover für u. a. Grateful Dead gestaltete. Genau diese Zeichnung soll angeblich für die Band Steppenwolf vorgesehen gewesen, aber nie verwendet worden sein.
Letztlich bleibt mir die Feststellung, dass Volta! das Genre nicht aufgemischt, aber vielleicht ein wenig entstaubt hat, mit ihrer erfrischenden und zupackenden Art, locker und leicht zu musizieren, ohne dass die Musik in irgendeiner Weise auch nur ansatzweise verkrampft und bemüht wirkt.
Line-up:
John Ziegler (guitar) Jeff Babko (keyboards) Lance Morrison (bass) Danny Carey (drums)
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