Vonassi / The Battle Of Ego
The Battle Of Ego Spielzeit: 57:32
Medium: CD
Label: ProgRock Records, 2010
Stil: Prog Rock

Review vom 15.05.2010


Steve Braun
Vonassi - das ist die Verschmelzung der Namen der beiden Masterminds dieser aufstrebenden Prog Rock-Band aus Chicago, Illinois: Jeff Vaughn und Vince Buonassi. Die Beiden haben das gesamte Songmaterial komponiert und Chase Carter da eher eine Statistenrolle zugestanden. Allerdings sind dessen Gesangsparts derart griffig und 'cremig', dass ihm eine durchaus prägende Rolle bei Vonassis Debütalbum zugestanden werden muss.
Zur Geschichte dieser noch sehr jungen Band ist wenig zu sagen. Zu spärlich sind die zur Verfügung stehenden Informationen. Gegründet im Herbst 2007 zeitigte Vonassi bereits eine kleine EP - "The Battle Of Ego" ist das erste 'richtige' Album der drei Chicagoer.
In ihrer Dramaturgie erinnern die Songs von "The Battle Of Ego" an Porcupine Tree und
Spock's Beard. Die eingestreuten, teilweise sehr mächtigen Prog Metal-Riffs lassen Erinnerungen an Dream Theater und Vanden Plas aufkeimen. Natürlich reicht Vonassis Material noch nicht ganz an diese großen Namen heran, allerdings scheint die Band auf einem sehr guten Weg zu sein. Nahezu alle Songs verfügen über einen enormen 'Grip' und Zug nach vorne. Sie sind allesamt sehr kompakt arrangiert worden, ohne allerdings vertrackte Parts vermissen zu lassen. Die ständigen Wechsel zwischen melodisch-harmonischen und 'powervollen' Passagen, die sich durch 'sägende' Riffs und 'knurrige' Bässe auszeichnen, lassen die - wie eben gesagt - sehr verdichteten Songs als kleine kompositorische Meisterwerke erstrahlen.
Das Herzstück von "The Battle Of Ego" ist fraglos der Konzeptblock aus "Posing For The Cold", dem Titelsong und "Authenticity". Ersterer leitet diese Trilogie mit einer akustischen Ballade ein, der eine an Genesis' bessere Zeiten erinnernde Nummer folgt. Ein stilles Zwischenspiel leitet zum abschließenden "Authenticity" über, das geradezu hymnischen Charakter entwickelt.
Gleich zweimal fühlt man sich an die Veteranen von Level 42 erinnert. Sind es bei "Strong Arm Welfare" Mark Kings Gesangsphrasierungen, so klingen bei den Strophen von "Field Of View" dessen jazz-funkig gefärbten Bässe durch. Ganz stark auch "Coiled", die längste Nummer dieser Scheibe, die stark 'alternativ' gefärbte Einschübe aufweist.
"The Battle Of Ego" hinterlässt nicht den Anflug eines Ego-Trips, sondern - ganz im Gegenteil - einen nachhaltig unprätentiösen Eindruck - von Selbstbeweihräucherungen nicht die Spur! Sehr mannschaftsdienlich und kompakt präsentieren sich die drei Vonassis auf ihrem Debütalbum. Die beiden Multiinstrumentalisten Jeff Vaughn und Vince Buonassi drücken diesem Silberling ihren Stempel auf - wie dieser komplexe Sound allerdings als Trio live realisiert werden kann, ist mir noch schleierhaft.
Ganz sicher ist das berüchtigte Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht, das wäre ohnehin sicherlich kontraproduktiv für eine derart junge Band. Ich traue den Jungs vor allem ein Konzeptalbum zu. Dass sie das drauf haben, beweisen sie mit ihrer Trilogie im Mittelteil von "The Battle Of Ego".
Line-up:
Chase Carter (vocals, lead guitars)
Vince Buonassi (guitars, bass, keyboards)
Jeff Vaughn (drums, guitar, keyboards, backing vocals)
Tracklist
01:The Drudge (4:45)
02:Gini (4:24)
03:Beginnings (5:25)
04:Strong Arm Welfare (4:55)
05:Posing For The Cold (2:29)
06:The Battle Of Ego (3:00)
07:Authenticity (3:11)
08:Open Hands (4:00)
09:In The Mirror (5:05)
10:The Now Game (4:12)
11:Field Of View (4:33)
12:Coiled (11:00)
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