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Alex Wurlitzer / Out Of Stock
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Obwohl es aufgrund des Namens nahe liegen könnte, spielt Alex Wurlitzer nicht ein gewisses Tasteninstrument mit 64 Tasten, das Wurlitzer Electric Piano. Nein, er ist Gitarrist und lernte dieses Handwerk autodidaktisch im Alter von fünfzehn Jahren. Auch war er durch sein Mitwirken wichtiges Mitglied der Band Red Blooms, mit der Sängerin Anna Reiland. Für diese Band war er bereits führender Songwriter und nun gibt es seine eigene Platte, jedoch auch mit Unterstützung dreier Mitglieder jener alten Band.
Eines von möglicherweise weiteren Vorbildern scheint klar zu sein: J.J. Cale , zumindest was den weitestgehend lasziven Charakter der Musik betrifft. Dazu bedarf es noch gar nicht einmal eines Blicks in das Booklet, wo dieser Musiker in Gedenken an ihn ohnehin erwähnt wird. Doch Cale ist nicht alleiniger Einfluss. "Boredom And Pain" eröffnet, eingeleitet mit akustischer Gitarre und Gesang, der ein wenig an Bob Dylan erinnert, den Reigen. Die Atmosphäre wirkt ruhig und entspannt. Das erinnert von der Gestaltung her wiederum an Mark Knopfler. "One More Day At The Guillotine" schleppt sich leicht schunkelnd über die Runden und leitet weiter zum gemütlichen Country-Sound des dritten Songs. Das klingt nach Nashville, nach Kneipe, nach im Bier ersäuften Kummer und hier offenbart sich ganz klar die Schwäche im Gesang. Dieser ist ganz einfach zu gehaucht und nicht vollmundig, Kraft und Ausdruck fehlen, so wirkt es zaghaft und zögerlich. Das kann
Hermann Lammers Meyer , um ein Beispiel aus deutschen Landen zu nennen, besser. (Vielleicht sollten die beiden einmal zusammenarbeiten?) Grundsätzlich ist Wurlitzer gesanglich recht zurückhaltend, nur gelegentlich prescht er etwas hervor, zum Beispiel auf "Where The Streets Are Deserted". Der etwas zurückgenommene Gesang mag zwar eine Eigenart sein, die auch auf Cale zutraf, doch war dieser spezielle, leicht nuschelige Ausdruck einzigartig auf seine Art, sodass man nicht den Fehler begehen sollte, diesen zu imitieren. Und genau diesen Eindruck habe ich hier gelegentlich, allerdings gepaart mit der Ausdrucksweise von Mark Knopfler. Darum meine Frage: Wie kann Alex Wurlitzer wirklich singen? Manchmal klingt es, als müsse er sich bei den Gesangsparts zurücknehmen, um die Nachbarn nicht zu stören. Also: ruhig mal locker und frei heraus mit dem Feeling! Spieltechnisch gesehen habe ich nichts Wesentliches auszusetzen - es regieren Harmonie und schöne Melodien, viel Ruhe und Entspannung bestimmen das Bild. Gelegentlich wird es aufgelockert durch ein ganz wenig härter angegangene Songs wie zum Beispiel "Are All These Your Guitars".
Schön von der Geige geführt klingt "She Lays Alone" ganz wunderbar romantisch und zeigt mit filigraner Arbeit, dass Feinheiten mehr aussagen können als wilde und grob wirkende und dabei effekthaschende Exkursionen auf Instrumenten, die nur um die Auszeichnung mit Superlativen kämpfen. Ja, dieses Stück zählt zu meinen liebsten der Platte und vermag zu verzaubern. Auch "Don`t Drink That Water" ist einen Tick ruhiger; Akkordeon und akustische Instrumente, die ein wenig in Richtung keltischer Folklore schielen, entlassen uns aus dieser sehr wohlklingenden Platte. Es wäre schön, wenn es mehr von der Musik dieser CD gäbe. Dabei ist vor allem die Gitarrenarbeit des Protagonisten einwandfrei und mit Gefühl vorgetragen - nur gesanglich sollte einfach nachgebessert werden. Nichts gegen zaghafte Vorträge, doch auch solche können zupackender wirken. Ein sehr gutes Beispiel steht auf der Platte mit dem sehr gefühlvoll intonierten "Saving Time" bereit, übrigens auch ein weiteres persönliches Highlight dieser Platte!
Line-up:
Alex Wurlitzer (guitars, vocals) Toni Wendenburg (drums, percussion) Kevin Rödiger (bass) Ambrosius (violin) Maria Hofmüller (accordeon) Anna Reiland (vocals) Stefan Saffer (vocals)
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