Doch lange vorher - wir schreiben das Jahr 1961 - wurde der Mann als Sänger tätig. Auf Prestige Records, produziert von
Don Schlitten und aufgenommen vom berühmten
Rudy Van Gelder, entstand eine jazzbetonte Platte mit Melodien aus Musicals - Standards, wie sie oft im Jazz verwendet wurden. "A Taste Of Honey" ist sicher einigen erst durch die Version der
Beatles bekannt geworden und startet den Reigen. Mit dem Klang der Oboe wird eine besondere Stimmung - in etwa so wie Fernweh klingen mag - erzeugt.
Williams singt schmachtend und der Song wirkt insgesamt ein wenig wie ein Stück aus der keltischen Tradition. Doch mit "Let's Misbehave" ist Showtime angesagt - hier riecht es dann doch nach Musical und nach Broadway. Und der Künstler versucht sich nun als Crooner, folgend noch als Balladeer und so wechselt die Stimmung zwischen swingendem Engagement, poppigen Klängen und triefenden Balladen. Sein Hang zur Dramatik, der ihm später als Schauspieler sicher zugute kam, ist bereits stark ausgeprägt.
Zum Schluss der "Red Sun Blues", der mit bluesig-elegantem Touch die Songauswahl beendet, sehr gut, wie mitten im Song ein Rhythmuswechsel zum schnellen Swing für Abwechslung sorgt. Aber auch hier ist zu bemerken, dass der Protagonist diesem Wechsel gesanglich nicht unbedingt gewachsen ist.
So bleibt unter dem Strich die Feststellung, dass diese Ausgrabung sicher eine interessante ist, auch von historischem Wert, jedoch nicht unbedingt zu den Sternstunden des Vokaljazz zählt.